Donnerstag, 4. Dezember 2014

Krankenkassen melden bedrohlichen Zuwachs an Doppelkinnen

Das Doppelkinn ist besonders bei den
 0-3-jährigen Babys ausgeprägt
Seit dem Durchbruch des Smartphones 2007 hat die Bildung des Doppelkinns rasant zugenommen. Nahezu bedrohlich erscheint die Zahl bei den Unter 21-jährigen, wo nahezu 98-Prozent der Benutzer der Smartphones unter dem lästigen Doppelkinn leiden. Krankenkassen melden bereits jetzt schon Alarm. Im Jahr 2014 stieg die Suizid-Gefahr bei den 12-15 jährigen Mädchen auf 1%. „Man kann so nicht leben! Jedes Mal wenn ich von meinem smarten Phone nach oben schaue, starren mich die Leute wegen meines Doppelkinns an.“, beschrieb die 14-jährige Chantal aus München. Nicht selten kommt es mittlerweile vor, dass die XYZ Generation von der KL Generation auf der Straße angerempelt werden, nur weil diese offensichtlich ein Doppelkinn haben und sich schämen von ihrem Smartphone aufzublicken.

Herman Gröhe
Hermann Gröhe, Bundesminister für Gesundheit, leidet selbst unter dem Doppelkinn und meint: „Wir müssen etwas gegen diese dramatische Zahl tun! Es kann nicht sein, dass junge Frauen und Männer bereits so früh in ihrem Leben mit diesem Leid leben müssen!“ Konkrete Maßnahmen? Fehlanzeige! Während sich das Doppelkinn der 100% Marke nähert, hat sich Samsung bereits mit dem Galaxy Note 3 und der Bildschirmdiagonale von 5,7 Zoll diesem Problem angenommen. Auch Apple zog mit dem iPhone 6 Plus und einer Bildschirmdiagonale von 5,5 Zoll nach. Besserung scheint aber nicht in Sicht zu sein. Im Gegenteil. Aufgrund der größer werdenden Displays steigt das Risiko des Doppelkinns, da das Smartphone auch bequem auf dem Schoß liegen kann und man weiterhin alles deutlich erkennen kann. Der einzige Vorteil der stark vergrößerten Displays ist, dass die Augen auf kurz oder lang geschont werden können. Doch bis dieser Effekt einsetzt, hat das Doppelkinn die 101% Schallmauer bereits durchbrochen.

Dienstag, 2. Dezember 2014

Messi oder Ronaldo? Ein Neuer muss her!

Der aktuelle Titelträger des FIFA Ballon d'Or
Die diesjährige Wahl zum Weltfußballer könnte für die FIFA eine weitere Farce im WM-Jahr 2014 werden. Denn mit Manuel Neuer steht nicht nur einer der erfolgreichsten Fußballer der letzten Jahre unter den besten Drei, nein, er ist zudem noch Torhüter und hat damit die geringsten Chancen von allen. Seit 1991, als Lothar Matthäus Weltfußballer geworden ist, konnte nur Oliver Kahn in die Spähren der aller Besten aufsteigen. Bis heute schafften es auch nur Kahn und Gianluigi Buffon als Torhüter unter die Top-3. 2002 unterlag der Titan dem damaligen Weltmeister Ronaldo und dieses Jahr? Unterliegt der Weltmeister wieder einem Ronaldo? Der erfolgreichste Torschütze des Jahres und Champions-League Sieger darf sich alle Chancen auf den Titel des Weltbesten Fußballer ausrechnen. Aber Messi auch? Der kleiner Stürmer vom FC Barcelona stand mit der argentinischen Nationalmannschaft im WM-Finale von Rio. Dort gewann er zumindest den Goldenen Schuh für den besten Spieler der WM - eine fragwürdige Entscheidung. Die Auszeichnung wurde an manchen Stellen stark kritisiert, da Lionel Messi, vor allem im Finale, kaum auf sich aufmerksam machen konnte. Selbst auf Vereinsebene gewann Messi 2014 nichts. Sicherlich war er nach Ronaldo der erfolgreichste Torschütze der Primera Division, stellte mit 253 Toren den Uralt-Rekord von Telmo Zarraonaindia ein und zog auch in der Champions-League in der ewigen Torschützenliste am Spanier Raul vorbei. Doch legitimieren solche Rekorde die Ernennung zum besten Spieler des Jahres 2014? Eigentlich nicht. Wenn beim Karriereende von Lionel Messi die Frage gestellt wird: Ist Messi der beste Stürmer aller Zeiten? Dann greifen solche Argumenten, aber für das Jahr 2014 zählen solche Meilensteine nicht. Als Drittes wäre da noch Manuel Neuer, der Bubi aus Gelsenkirchen, der Rückhalt des FC Bayern und der Garant für den Weltmeistertitel der Nationalmannschaft im vergangen Sommer.

Nur Weltmeister vollbringen weltmeisterliche Leistungen
Manuel Neuer mit dem WM-Pokal
Würden alleine die Anzahl der Titel zählen, wäre der 28-jährige Torhüter bereits mit dem FIFA Ballon d’Or ausgezeichnet worden. Double Gewinner 2014, Weltmeister und mit dem Goldenen Handschuh für den besten Torhüter der WM geehrt worden. Einzig in der Champions-League war im Halbfinale Schluss. Doch diesen Titel hatte Manuel Neuer ein Jahr zuvor mit dem FC Bayern München geholt. Neuer spielte in 12 Champions-League Spielen viermal zu Null. In der Bundesliga blieb er in 31 Spielen sogar 15-mal ohne Gegentor. In jedem zweitem Spiel blieb die Weste blütenweiß. Gerade einmal 0,58 Tore pro Spiel musste der Nationaltorhüter in der Bundesliga hinnehmen. Niedrig erscheint auch die Anzahl der Paraden: 72 Paraden in 31 Spielen sprechen weniger für eine gute Torwartleistung, sonder mehr für eine starke Abwehr und lässt Kritikern Platz zu spekulieren, dass Neuer aus dem Grund so wenige Gegentreffer hinnehmen musste, weil seine Vordermänner gründliche Arbeit geleistet haben. Außer Acht gelassen werden dürfen dabei aber nicht die Heldentaten bei der Weltmeisterschaft. Nicht selten agierte Neuer als Libero oder hielt aus kürzester Distanz die Schüsse der WM-Stars. 

Der Goldene Handschuh für Manuel Neuer
und der Goldene Schuh für Lionel Messi
Manuel Neuer ist aktuell nicht nur der beste Torhüter der Welt, nein er hat auch absoluten Anspruch auf den Titel des besten Spielers der Welt. Denn immerhin zählt auch der Torwart zu den elf Spielern auf dem Platz, genau so wie Abwehrspieler, Mittelfeldspieler und natürlich den Stürmern. Als der FC Bayern München 2013 das Triple holte, wurde Franck Ribera nur dritter bei der Wahl und Ronaldo gewann vermutlich nur den FIFA Ballon d’Or, weil Messi ihn bereits viermal in Folge gewonnen hatte. Doch dieses Jahr darf es bei der Wahl keine andere Entscheidung geben. Während Messi und Ronaldo Jahr für Jahr in Spanien um die Wette schießen muss Neuer in der spielstarken Bundesliga Woche für Woche den Kasten sauber halten. Natürlich wäre es leicht gesagt, dass Ronaldo und Messi es in der Primera Division leichter haben als Neuer in Deutschland, andersrum kann man aber auch nicht sagen, dass die beiden Ausnahmestürmer in der Bundesliga weniger Tore schießen würden, nur weil dort Manuel Neuer spielt. Der FIFA würde es gut tun, wenn sie in diesem schwierigen Jahr zum Ende des Jahres eine Entscheidung treffen würden, mit denen auch die Kritiker zufrieden wären. 

Statistiken der Saison 2013/14

Messi: Goldener Schuh 2014

WM 2014 Tore: 4 Tore
Ligatore: 28 (2013/14) / 10 (2014/15)
CL-Tore: 8 / 7

Neuer: Deutscher Meister 2014, DFB-Pokalsieger 2014, Weltmeister 2014, Goldener Handschuh WM 2014
WM 2014: G-Tore:
Liga G-Tore (Schnitt): 18 (0,58) / 3 (0,23)
CL G-Tore (Schnitt): 13 (1,1) / 4 (0,8)

Ronaldo: CL-Sieger 2014, Copa del Rey 2014

WM 2014 Tore: 1
Ligatore: 31 / 20
CL-Tore: 17 / 4

Montag, 1. Dezember 2014

Der BVB in der schlimmsten Krise seit 1909

Der BVB steckt im Abstiegskampf der Bundesliga und wäre, wenn heute Ende der Saison wäre, dem Abstieg nur gerade so entkommen. Einem der wirtschaftlich am stärksten aufgestellten Vereine hinter dem FC Bayern würde mit dem Abstieg der Super-GAU passieren. Mit einem Abstieg in die zweite Liga wären sämtliche Top-Spieler und Weltstars wie Marco Reus oder Mats Hummels direkt weg, Sponsoren würden vermutlich abspringen und, dass sich der Verein sportlich in den nächsten Jahren erholt, wäre mehr als unwahrscheinlich. Mindestens zwei Jahre ohne internationalem Wettbewerb, es sei denn man würde bis ins Finale des DFB-Pokals vorrücken, hinzu noch ein Kader mit großem Fragezeichen.

Dieses Szenario klingt so surreal, wie es tatsächlich real ist. Doch wieso ist der Verein ganz unten in der Tabelle angekommen und warum befindet er sich in der wohl schlimmsten Krise des neuen Jahrtausends, schlimmer als die Krisen in den Saisons 1999/2000 und 2006/2007 als der BVB fast abgestiegen wäre und schlimmer als 2004/2005, wo die Insolvenz drohte. 

J. Klopp hatte dieses Jahr nur selten ein Lächeln im Gesicht
Die Problematik fängt dort an, wo man in der Regel als erstes den Schuldigen sucht: beim Trainer. Jürgen Klopp mag zwar der Trainer der Borussia sein, ist gleichzeitig aber auch ein Stück schwarz-gelbe Familie. Dies garantiert nicht gleich einen Job und eine Entlassung dessen würde einem börsennotierten Verein, wie dem BVB auch weniger stören, wenn da nicht die Auferstehung und die Erfolge der letzten Jahre wären. Jürgen Klopp schaffte es den Verein von ganz unten bis ins Champions-League von London 2013 zu bringen. Eineinhalb Jahre später steht er wieder ganz unten. Verlor in den letzten zwei Jahren vier seiner Leistungsträger, zwei davon kamen wieder nach Dortmund zurück. Geplagt von einer schwierigen Vorbereitung, dem wieder verletzten Superstar Marco Reus und einem Neuzugang, der in Dortmund noch lange nicht angekommen ist. Paradoxerweise läuft es zwar im Ligabetrieb nicht, in der Champions-League dagegen führt man die Gruppe mit neun Punkten und neun zu null Toren unangefochten an.

Fehlende Motivation?

Der letzte Erfolg scheint eine Ewigkeit her. Dabei liegen
zwischen CL Finale 2013 und heute nur anderthalb Jahre.
Möglich. Die Borussia hat, bis auf die Abgänge von Mario Götze und Robert Lewandowski, die Mannschaft zusammengehalten und teilweise noch verstärkt. Der Großteil war 2012 Double-Gewinner und stand 2013 im Champions-League Finale von London. Ebenso liefern sich die gleichen Spieler das Duell mit den Bayern. Da kann der Liga-Alltag schnell nicht mehr ausreichend  genug sein immer seine beste Leistung abzurufen, wenn man weiß, dass möglicherweise erst im März und April die Entscheidung über Erfolg oder Misserfolg fällt. Beispiele dafür gibt es im Spiel des BVBs genug. Da wären die zahlreichen Torchancen, die nicht genutzt werden oder die Stockfehler in der Defensivarbeit, die nahezu immer bestraft wurden. Fehlende Konzentration als Quelle der Krise? Zumindest trägt sie ihren Teil dazu.

Das Bayern-Syndrom nach einer Weltmeisterschaft.

Die Bayern machten es vor, der BVB scheint zu folgen. Nach großen Turnieren hatte der FC Bayern in der Vergangenheit immer Probleme in den Ligaalltag einzusteigen, doch nie waren sie in Gefahr die oberen Top-3 Plätze zu verpassen. Einen ähnlichen Stolperstart legten die Schwarz-Gelben hin, doch statt sich zu akklimatisieren und an die eigenen Stärken zu glauben, bekam das Team es mit der Angst zu tun und stürzte ab. Soweit, dass selbst nach dem ersten Viertel der Saison die internationalen Plätze schon fast nicht mehr erreicht werden können. Und die Situation ist real. Die Konsequenzen wären sportlich, wie wirtschaftlich dramatisch. Während der BVB auf dem besten Weg war international eine gefestigte Größe zu werden, scheint es nun so, als wären sie wieder da angekommen, wo sie vor sechs Jahren schon einmal waren. Platz 13 am Ende der Saison 2007/2008.

Diesem Super-GAU gilt zu entkommen. Top-4 scheint unmöglich, doch die Qualität des Kaders ist enorm, vor allem in der Tiefe. Und es liegt an dem Mann dies zu schaffen, der es schaffte die übermächtigen Bayern im DFB-Pokal Finale 2012 zu demontieren. Jürgen Klopp muss an sich und an seinem Lebenswerk arbeiten, nur so kann es möglich sein am Ende der Saison auf einen der internationalen Plätze zu gelangen und somit den Ausverkauf der Borussia zu entgehen. 

Akte Marco Reus.

Am Anfang hoffte man, dass es am Fehlen von M. Reus lag.
Die Realität ist eine völlig andere.
Der Superstar der Borussen ist dauerverletzt. Kaum scheint es wieder besser zu gehen, kommt der nächste Rückschlag. Erst verpasste er die Weltmeisterschaft in Brasilien aufgrund eines Syndesmosebandanriss, darauf folgte eine Verletzung am Sprunggelenk, dann die Bänder- und Sehnenzerrung im Sprunggelenk und jetzt der Außenbandriss. Immer wenn der deutsche Nationalspieler von einer Verletzung wieder kam, spielte er außerordentlich, fast weltmeisterlich. Er schoss Tore, gab Vorlagen und war die Stütze des BVB Angriffs. Von Ausfall zu Ausfall wurde das Leiden der schwarz-gelben Fans größer. Mittlerweile trauert ganz Deutschland über den Verlust dieses Ausnahmefußballers. Reus wird zur Rückrunde zurückkommen, dass steht fest. Vermutlich wieder in glänzender Verfassung, doch wie lange macht der Kopf solche Verletzungen mit? Die Angst, dass bei jedem Sprint mit dem Ball der Gegner angerauscht kommt. Dem Gegenspieler ist in der Regel keine Absicht zu unterstellen. Es ist eben Fußball mit Zweikämpfen, wo es auch mal schief gehen kann. Das Marco Reus oft der Leidtragende ist, kann nur Zufall sein. Zu Marco Reus wird auch nach der Rückkehr noch einiges zu sagen geben, spätestens dann, wenn er verkündet wo er in Zukunft spielen will.


Die Dortmunder sind nach dem geschenkten Sieg gegen Mönchengladbach, dem verlorenen Unentschieden in Paderborn und dem 0:2 in Frankfurt am Ende. Es gibt keine Entschuldigungen mehr, kein Schönreden, der BVB steckt im Abstiegskampf, ob sie wollen oder nicht. 2014 ist nicht nur für Marco Reus ein Seuchenjahr, auch der Verein steckt mittendrin. 2015 kann für beide Seiten nur besser werden, doch das Ziel heißt nicht mehr "Platz 2 oder 3" oder "Hauptsache international", sondern: Klassenerhalt und den Ausverkauf verhindern. Der BVB und seine Anhänger müssen aus der heilen Welt und dem Verständnis des Selbstläufers endlich Abstand nehmen und die Realität annehmen und dagegen ankämpfen. Bis April werden es anstrengende und harte Monate für die einst verwöhnten Spieler und Fans der Borussia.

Montag, 17. November 2014

Nachruf: The One and Only

Es war der 13., die ewige umstrittene Zahl des Monats. Die Dämmerung hatte schon eingesetzt. Die Lichtscheinwerfer leuchteten wie Wolfsaugen in der Nacht und waren unverkennbar. Doch irgendwas war anders. Er war alleine. Für immer. Der linke Scheinwerfer war aus, das Glas lag gesplittert wie Tränen auf dem Boden und unter seiner niedlichen kleinen Motorhaube floss es schwarzes Gold wie Blut aus dem Herzen eines Menschen aus. 

Endgültig. Fortgefahren. Als Legende. 

Das R stand für vieles: Robustheit, Rally, Racing, Rücksicht(slosigkeit), Romantic. Nun steht das R für Rest. Rest in Peace. Seine 10.000 Umdrehungen werden für ewig unerreicht bleiben, kein anderes Auto seiner Klasse hat je den Freischwimmer gemacht und er hat mehr von der Welt gesehen, als manche Menschen je sehen werden können. Mit der Zeit werden seine Geschichten zu Legenden. Für ewig wird sich jeder einzelne der einmal Zeit mit ihm genießen durfte, an ihn erinnern. 

Kein Ziel war ihm zu weit, kein Berg zu steil, kein Gegner zu groß. Mit Spott belächelt worden, holte er sich auf der Straße jeglichen Respekt. Wenn bei jedem anderen Auto bei 5.000 schon Schluss war, fing er gerade erst an. No Mercy. No Fear. No Doubt. 

Als er ob er es wusste, kämpfte er sich zuletzt noch einmal durch den Umzugswahnsinn. Brachte die Ladies sicher nach Hause und wusste immer genau was er wann zu tun hatte und war stets ein sicherer Begleiter. Verlass war auf ihn immer. 

Doch nun hieß es Abschied nehmen. Ein Verlust kommt immer plötzlich und man kann nie darauf vorbereitet sein. Daher bleiben nur wenige Worte übrig: Vielen Dank für Alles alter Freund. Ruhe in Frieden, Du hast es dir verdient.


The One and Only.

Freitag, 24. Oktober 2014

The Walking Dead - Season One

Die Horrorserie aus den USA erfreut sich seit einigen Jahren großer Beliebtheit und wurde seit dem immer wieder zur besten Serie nominiert. Ein Grund mehr sich die Serie mal genauer anzuschauen.

Hochgelobt, mehrfach zitiert und immer Inhalt diverser Unterhaltungen und nicht zuletzt viel die Serie immer wieder unter die "muss-man-gesehen-haben-Serien" Kategorie. Mit sechs Folgen der ersten Staffel also ein einfaches Unterfangen. Zumindest dachte ich das. Die Pilotfolge mit stattlichen 67-Minuten sorgten bereits für ein erstes Durchatmen. "Die Serie ist preisgekrönt. Das wird schon..", dachte ich mir. Und tatsächlich konnte die erste Folge überzeugen, auch wenn sie langatmig ist. Nach Serien wie Game of Thrones, Dexter oder Hannibal habe ich auch hier erwartet, dass es spektakulär beginnt. Dabei wacht der Hilfs-Sheriff Rick Grimes nach einer Schießerei in einem Krankenhaus auf und muss feststellen, dass er komplett alleine ist. Grimes muss auch feststellen, dass der Hinterhof des Krankenhauses voller Leichen ist. Horror, Dramaturgie und Hoffnungslosigkeit treffen binnen weniger Momente aufeinander und mir wurde klar, hier wird nicht zurückgeschreckt. Während der Start der Folge grandios verläuft, wartet man zwischenzeitlich auf den Punkt, wo die Geschichte voran geht. Er lernt einen Vater und seinen Sohn kennen, die ihm erzählen was hier passierte und wie es weiter geht, als Rick die Familie verlässt, reitet er wie vor der industriellen Revolution mit einem Pferd in die nächste Stadt. Dort wird er von Zombies umzingelt und kann sich im letzten Moment in einen Panzer retten. ( Trailer zur ersten Staffel )

Das Ende der Pilotfolge scheint für die nachfolgende Handlung der Serie klassisch im Sinne der Dramaturgie von Serien - der Held überlebt. Was traditionell erscheint, ist zweifellos notwendig für den Verlauf der ersten Staffel. Während The Walking Dead im ersten Moment wie ein klassisches Horror-Splatter-Szenario wirkt, ist in Wahrheit die sozialanthropologische Entwicklung einer Gruppe von Fremden die sich in einer ihr unbekannten Welt durchsetzen müssen. Das geregelte Leben mit Handys, Computern, Fernsehen und Rechtsstaat gibt es nicht mehr. Es zählt nur noch das eigene Überleben in einer Welt die vom Chaos regiert wird. Der Zuschauer erfährt in der ersten Staffel auch, dass Hoffnung und Glaube in einer apokalyptischen Welt keinen Platz mehr haben. Spätestens mit der letzten Folge wird klar, diese Serie geht wie Game of Thrones ihren eigenen Weg, Hauptdarsteller tot oder lebendig.


The Walking Dead erinnert im Grunde an "The Dome", wo eine Kleinstadt unter einer Kuppel eingesperrt wird und zusehen muss, wie sie miteinander zurecht kommen und überleben können. Auch hier steht der sozialanthropologische Wandel einer Zivilisation im Vordergrund. Sicher werden hier keine Menschen nach ihrem Tod zu Untoten oder müssen vor ihnen weglaufen um zu überleben, aber dennoch geht es im Grunde darum, wie sich eine Gruppe von Menschen verhält, wenn ihnen ihre gewohnte Umgebung auf einen Schlag genommen wird und sie mit Fremden auskommen müssen, die sie im Grunde gar nicht kennen. The Walking Dead zeigt auch, wie weit Menschen gehen können, wenn sie für etwas kämpfen oder etwas beschützen wollen. Machtverhältnisse verschieben sich, plötzlich ist Wasser, Nahrung und Benzin kostbarer als ein Menschenleben. Schusswaffen werden, obwohl die Aussicht auf ein glückliches Leben sehr gering ist, zur absoluten Macht über Menschen, die keine haben. In einer Welt, wo es keine Gesetze, keine Ordnung, keine Werte und Normen mehr gibt, wo der Glaube schwindet und die Hoffnung erlischt, wird der Mensch von heute vor seine schwerste Prüfung gestellt und in so einer Welt zeigt jeder sein wahres Ich. Beide Serien zeigen, dass der Mensch mehr Tier ist, als er je zugeben würde.

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Das Drama vom 08. Oktober 2014

Der NBA Champion zu Gast in der Hauptstadt. Nach 2012 kehrt abermals eine der besten Basketball Teams der Welt in der O2 World in Berlin ein und begeistert Tausende von Menschen. Dieses Mal waren niemand geringeres als amtierende NBA Champion von 2014, die San Antonio Spurs zu Gast. Und sie brachten alle Superstars und NBA Champions inklusive dem Basketball Guru und Interview-Schreck Gregg Popovichh mit. Auf ihrer NBA Global Games Tour besuchen die Spurs neben Berlin auch noch Istanbul und versuchen dort vor Ort den Basketball populärer zu machen, die NBA setzt sich zu dem für soziale Projekte ein. Werbung in der Art und Weise, auch sportlich. (Das komplette Spiel noch einmal im Re-Live auf Sport1.de: http://tv.sport1.de/player/player.php?id=s213448)

Tony Parker war mit 28 Punkten
der erfolgreichste Werfer am Abend
Sportlich ging es am Mittwochabend in der O2-World zu, wo die Albatrosse aus Berlin gegen die Superstars der NBA antraten. Alba Berlin, die bereits wieder im Ligaalltag stecken, hatten ihren Auftakt gegen Aufsteiger BG Göttingen souverän gewonnen. Der Pokalsieger von 2014 war wie vor zwei Jahren also wieder voll im Saft, während sich die Spurs gerade am Anfang ihrer Vorbereitung befinden. Die Chancen auf einen Erfolg von Alba waren aber schwindend gering. Wie gering sie waren, konnte der Zuschaue an der Starting Five der Spurs sehen. Duncan, Parker, Diaw, Green und Finals MVP Kwahi Leonard waren gekommen um eine unvergessliche Show zu zeigen.

Kampflos wollten sich die Berliner aber nicht ergeben. Die bereits voll im Training und Ligabetrieb sich befindenden Albatrosse wollten sich hier keinesfalls wie Amateure vorführen lassen. Mit einem starken Play und dem ersten Dreier von Alex King begann die Partie. Zunächst sah es auch so aus, als ob die Berliner mithalten könnten, ehe die Spurs einen 22-8 Lauf hinlegten und eindrucksvoll ihre Stärke präsentierten.

Die Spurs nahmen Fahrt auf und konnten sich zunächst absetzen. Alba wirkte konsterniert, eingeschüchtert,machtlos. Obradović reagierte, stellte um und brachte Cliff Hammonds ins Spiel, der sofort Aufschwung und Mut versprühte. Bis zur Halbzeit kam Berlin immer wieder ran und lag zur Halbzeit nur 54:47 zurück. Bester Spieler war zu dem Zeitpunkt der Franzose Tony Parker der erst vor der Partie die FIBA Player of the Year Trophäe als Europas bester Spieler 2013 bekam.

In der zweiten Halbzeit stellte Gregg Popovich um, spielte man Small-Ball mit Diaw oder Duncan, wechselte dann die Zonen-Verteidigung und versuchte auch die zweite Garde ins Spiel zu bekommen. Die Spurs schafften es auch immer wieder ihren Vorsprung etwas auszuweiten oder zu halten, doch die Berliner wollten sich zu keinem Zeitpunkt der Partie nur ansatzweise geschlagen geben. 

Beim Stand von 73:75 aus Sicht der Gastgeber begann eine regelrechte Achterbahnfahrt. Mal konnten die Texaner ihren Vorsprung minimal ausbauen, dann schlugen aber die Hauptstädter zurück und kamen immer wieder ran und ließen nicht locker. Die Crunchtime begann und man merkte: Hier geht doch was! Drei Minuten vor Ende der Partie war es der überragende Tony Parker, der mit einem 3-Punkte-Wurf aus der Ecke unter Bedrängnis die Vier-Punkte-Führung brachte und die Halle für einen kurz Moment still wurde.

Danach nahmen Hammonds und McLean die Zügel in der Hand und holten zwei Minuten vor Ende mit schönen Plays das 89:89. Overtime? Möglich! Zufrieden? War Niemand! Die Zuschauer begriffen langsam, dass hier etwas ganz Großes passieren kann - auch wenn es nur ein Freundschaftsspiel war. 35 Sekunden vor Ende der regulären Zeit spielte Duncan einen Alley Oop Pass auf Tony Parker, der ihn mit einem Layup verwandelte, kurz darauf verwandelte er noch zwei wichtige Freiwürfe. 


89:93 für die Spurs. Noch 25 Sekunden. Alba mit Ballbesitz. Ein Dreier musste her, alles andere war ohne Wert. Aber die Berliner verspielten es, fanden keinen Zug zum Korb - Steak Ginobili, Foul Hammonds, Parker an die Linie, bei 14 Sekunden auf der Uhr. Einige Zuschauer verließen bereits die Halle. „Der treffsichere Parker macht die Kiste jetzt zu.“ Falsch gedacht. Parker warf beide Freiwürfe daneben. McLean mit den Rebkund und nach vorne. Es waren noch fünf Sekunden auf der Uhr als sich Reggie Redding seinen ganzen Mut fasste und unter Bedrängnis den schwierigen Dreier nahm - und traf! 92:93. Noch 5 Sekunden. Schnelles Foul, hoffen, dass nicht alle Freiwürfe reingehen und dann schnell nach vorne, sich zumindest in die Overtime retten! 
Doch es kam ganz anders. Die Spurs hatten ihre Auszeit genommen und warfen von der Mittellinie ein. Momente vorher meinte noch mein Sitznachbar: „Ein Steal wäre doch nicht schlecht.“ Und ausgerechnet der vermutlich beste Power Forward der je gespielt hat, Tim Duncan, passte schlecht, Redding mit dem Steal, der Ball zu McLean und traf mit dem Buzzer Beater ins Herz der Spurs. 94:93 hieß am Mittwoch Abend der Endstand. Partystimmung in der O2-World von Berlin. Als ob man gerade den größten Titel der Vereinsgeschichte gewonnen hätte. Atemberaubende Atmosphäre.


Insgesamt kamen die älteren All-Stars Tim Duncan und Tony Parker auf 34 bzw. 36 Minuten. Allein daran sah man, dass dieses Spiel zumindest nicht auf die leichte Schulter genommen wurde. Am Ende zollte auch Gregg Popovich den Albatrossen seinen Respekt. Trotz der starken Leistung, muss man in Berlin den Sieg richtig einschätzen und das gewonnene Selbstvertrauen mit in die Saison nehmen. Freitag und Sonntag ist bereits wieder Ligaalltag. Für die Spurs geht es weiter nach Istanbul und wird sich dann für die Ende Oktober beginnende Saison gegen die Dallas Mavericks vorbereiten.

Montag, 6. Oktober 2014

Review: The Last Ship

Seit dem Sommer läuft auf TNT die neue Action / Sci-Fi Serie "The Last Ship" u.a. mit Adam Baldwin, Eric Dane und Rhona Mitra. Seit einiger Zeit läuft die Serie auch auf im deutschen Pay-TV, deshalb wird es Zeit für einen kurzen Blick auf die neue Blockbuster Serie. Im Vorfeld der Erstausstrahlung am 15. Juli 2014 wurde viel Werbung gemacht, aber wird der Hype der Serie auch gerecht? Finden wir es heraus.

Worum gehts?

In der Pilotfolge wird der Zuschauer direkt in die wichtigen Handlungen der Serie eingeführt - was direkt zu einem Nachteil für den Zuschauer wird. Zweifellos sagt der Titel "The Last Ship" schon einiges aus. So kann man damit rechnen, dass es sich um eine Krankheit, in diesem Fall um einen Virus, handelt, die sich wie eine Epidemie verbreitet und damit die Menschheit gefährdet. Das der Virus aber bereits zu einer Pandemie wurde und etwa 80% der Menschheit getötet haben soll, lässt die Story eintönig werden.

Dem Kapitän bleibt also nur eine Möglichkeit: die Welt retten. Dass "The Last Ship" eines der modernsten, besten, teuersten und stärksten Kriegsschiffe der U.S. Marine ist, erklärt sich von selbst und, dass die ersten bewaffneten Gegner russischer Art sind, ist nur einleuchtend. Hinzu kommt, dass der Cliffhanger ebenfalls viel Spannung rausnimmt. Selbstverständlich ist es auch, dass sämtliche Familien der Besatzung nicht erreichbar sind oder bereits tot sind.

Wo könnte die Serie hingehen?

Die Vorzeichen der Pilotfolge sind so eindeutig, dass man bereits hoffen muss, dass es mehr als ein bis zwei Staffeln geben wird. Dennoch ist es mal etwas anderes als alle sonstigen Virus-/Zombiefilme / Serien. Denn die Frage, ob es Zombies geben wird, wurde auch noch nicht geklärt. Auch noch nicht, welche Rolle die Tiere spielen werden. Auch der Hintergrund, dass alle mächtigen Länder keine handlungsfähige Regierung mehr haben, lässt auf viel Action hoffen. Des Weiteren lässt sich für alle (Kriegs-)Schiffe-Fans hoffen, dass das Spektakel mit solchen eindrucksvollen Booten anhält.

Das Potenzial der Serie ist in jedem Fall da, zu mal man mit einem Schiff und genügend Treibstoff auch die gesamte Welt bereisen kann. Problematisch wird jedoch dann, wenn man in Russland anlegt mit der Mafia zu tun bekommt, in China mit den Triaden und in der Türkei mit radikalen Islamisten einige Gefechte führen muss. Der Virus kann, wenn er richtig mutiert, ebenfalls entscheidend sein - wenn er denn eine Rolle innerhalb der Serie tatsächlich spielen sollte und nicht nur als Einführung gilt.


Sonntag, 21. September 2014

Kommentar: Nowitzki. Der perfekte Wurf.


18. September 2014. Kinostart einer Dokumentation über den besten deutschen Basketballer aller Zeiten. Wenn man in Deutschland über Basketball spricht, fällt sein Name spätestens im zweiten Satz. Die Rede ist ohne Frage von Dirk Nowitzki. Der „Seven-Footer“ ist mit 36 Jahren immer noch einer der besten Spieler der NBA und wird sein Können noch mindestens drei Jahre fortführen wollen. Die Dokumentation zeigt die Findungsphase zum Basketball, seinen kometenhaften Aufstieg in die NBA, seine härtesten Rückschläge und die unnachahmliche Auferstehung 2011. Wer sich allerdings die Dokumentation als monotone Chronologie eines Sportlerlebens vorstellt, ist komplett falsch. Es gibt Momente da erhofft man sich diese sport-romantische Stimmung, wo ausschweifend von seinem Rückschlag 2006 oder seinem Triumph von 2011 erzählt wird. Dabei geht es in der Dokumentation aber viel mehr um den Hintergrund von Dirk. Die Geschichte wie er überhaupt zum Basketball gekommen ist, welche Schwierigkeiten es mit sich brachte sich zu entscheiden. Geschichten aus der Kindheit, die einerseits bekannt waren, andererseits ließen sie den blonden Hünen auch in einem ganz anderen, neuen Licht darstellen. Entscheidend daran sind vor allem die Sichtweisen der Familie und Freunde, Manager, Trainer und Mitspieler. Zu dem zeigt der Film Bilder seines Privatlebens, die man so vorher noch nicht gesehen hat und erfreut sich daran, dass auch ein Multimillionär, der sportlich alles erreicht hat, was man im Basketball erreichen kann, eigentlich auch nur ein ganz normaler Mensch ist. Diese Seite wird in der Doku besonders hervorgehoben und macht die Person Dirk Nowitzki sympathisch. Den wichtigsten und größten Part der Geschichte wird von seinem Mentor Holger Geschwinder eingenommen. Nicht selten kommt das Gefühl hervor als sei das kein Film über Dirk Nowitzki, sondern über Holger Geschwinder, dem Mathematiker und Physiker, dem Perfektionisten  Diese einzigartige Freundschaft zwischen Lehrling und Lehrmeister bekommt im Verlauf der Handlung einen ganz anderen Stellenpunkt.

Der perfekte Wurf ist keine Dokumentation über einen normalen Sportler, der einmal in seinem Leben Erfolg hatte, es ist eine Ehrung. Eine Ehrung für einen Menschen, der es geschafft hat Basketball in Deutschland populäre zu machen. Aber auch dieser Film wird einen der erfolgreichsten und größten Sportler Deutschlands nicht auf eine Ebene mit der zweiten Fußball-Bundesliga heben. Dirk who? Der 2,13 Meter große Spieler der Dallas Mavericks hat mehr für seine Sportart geleistet als kaum wer anderes für seine Sportart und genießt in Deutschland immer noch nicht den Stellenwert, den er verdient hätte. Andererseits ist Nowitzki auch kein Mensch, der diesen Stellenwert gerne möchte. Wieso hat Dirk Nowitzki eigentlich nur zwei Sponsoren? Er könnte doch viel mehr haben und noch mehr Geld verdienen? Diese und andere Fragen wie, warum der Würzburger in seinem Leben auf Geld bei Vertragsverhandlungen werden geklärt. Für viele sind die Antworten kaum verständlich, für andere sind sie Vorbild. Dirk ist und sollte das größte Vorbild für viele junge heranwachsende Menschen sein, egal ob sie eine sportliche oder berufliche Karriere verfolgen. Der perfekte Wurf, geworfen von einem nahezu perfekten Sportler. Dirk Nowitzki.

Freitag, 18. Juli 2014

Der Kleinste verabschiedet sich als Größter

Nach dem Siegtreffer von Mario Götze, dem ebenso weltmeisterlichen als auch emotionalen Empfang der Weltmeister aus Brasilien, folgt nun die nächste Nachricht, die zu Tränen rührt.

Philipp Lahm, Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, tritt zurück. Der Alleskönner des FC Bayern verlässt zu einem Zeitpunkt die Nationalelf, die viele verwundert und verärgert. Andererseits erhält der Kapitän auch viel Lob und Anerkennung für diesen Schritt. Andere vor ihm haben es falsch gemacht. Sie haben bis zum letzten Funken gespielt - und gescheitert. Lahm dagegen hat alles gewonnen, was man als Fußballer gewinnen kann. Meisterschaft, Pokalsieger, Champions-League Sieger und eben WELTMEISTER.

Philipp Lahm am Höhepunkt seiner Karriere. (Quelle:welt.de)

Für den amtierenden Weltmeister und seinem Weltmeister-Trainer Jogi Löw heißt das nun: Mund abwischen und einen neuen Rechts-, Linksverteidiger oder defensiven Mittelfeldspieler zu finden. Erik Durm, Benedikt Höwedes und Marcel Schmelzer stehen parat. Löw hat nun zwei Jahre Zeit um ein neues Team ohne Lahm aufzustellen um die Mission: Europameister anzugehen.

Zusehen wird der Kapitän aber noch bis mindestens 2018 bei seinem derzeitigem Verein, dem FC Bayern München, wo er erst vor Kurzem einen neuen Vertrag bis 2018 unterschrieben hat und dort weiterhin mit den Weltmeistern Müller, Boateng, Neuer und Schweinsteiger spielen wird.

Der erst 30-jährige Lahm hinterlässt eine Lücke, die nicht zu stopfen ist. Genau so eine Lücke, die vermutlich Miroslav Klose hinterlassen wird und die bereits Gerd Müller, Franz Beckenbauer oder Günther Netzer hinterließen. Alles Spieler, die unersetzbar waren und in die Annalen des DFB gegangen sind. Philipp Lahm gesellt sich als Weltmeister hinzu.

Mittwoch, 9. Juli 2014

Wenn nicht jetzt, wann dann?

Mit der 4. Halbfinalteilnahme bei einer Fußball-Weltmeisterschaft stellte die deutsche Nationalmannschaft einen neuen Rekord auf. Mit dem 7:1 über die Selecao schaffte man auch noch einen historischen Erfolg. Nach 2 3.Plätzen 2006 und 2010 und dem 2. Platz 2002 haben die Deutschen am Sonntag in Maracana wieder die Chance auf den vierten Weltmeisterschaftstitel in ihrer Geschichte.

Deutschland - Brasilien 7:1 (Quelle: taz.de)
Nach der Gruppenphase hieß es noch: "ganz schön wackelig", nach dem Algerienspiel sah man schon einer historischen Niederlage gegen Frankreich entgegen und nach dem Sieg über Brasilien scheinen nun alle Zweifel verschwunden zu sein. Der neue Weltmeister steht schon fest: Deutschland. Dabei spielt es offenbar auch keine Rolle, wer der Gegner sein wird. Egal ob die Argentinier mit Messi oder die Zweitplatzierten von Südafrika, die Niederlande mit Robben. Nach der famosen Leistung der deutschen Fußballer zweifelt daran niemand. Oder doch?

Zum Spiel selbst wurde viel geschrieben, gesagt und visualisiert. Sicherlich kann man die Leistung schmähen in dem man sagt: "Kein Neymar, kein Thiago Silva" und wenn man dazu noch den Druck der brasilianischen Elf addiert, dann kann man leicht sagen: "War doch klar!?!". War es eben nicht. Sicherlich fehlten die zwei wichtigsten Spieler, aber den Druck, den haben sie sich selbst zugeschrieben und vor allem angenommen. Mit dem ersten Tor konnte man erkennen, dass etwas nicht stimmte. Die Körpersprache war nicht mehr dieselbe.

Starke Rückhalt und die Ruhe in Person - Manuel Neuer
(Quelle: aargauerzeitung.ch)
Als dann das 2. und 3. folgte, war es bereits vorbei. Die großen Ballkünstler waren gebrochen, geschockt, enthauptet. Bloßgestellt vor ihrem eigenen Land. Dabei trugen sie gar nicht so viel Schuld. Kroos schlug eine seiner grandiosen Ecken, kongenial Partner Müller verwandelte, 1:0. Was dann folgte war Fußball von einem anderen Stern. Übrigens die deutsche Nationalelf spielt auch ohne einen ihren stärksten Spieler: Marco Reus kümmert sich derweil um seine Gesundheit und den eventuellen Start im September.

Wer kann Deutschland stoppen? Auf das Turnier gesehen könnten es tatsächlich nur die Nachbarn aus der Niederlande sein. Deren Offensivfußball könnte unsere Hintermannschaft gefährlich werden.

Das "Gran Final" von Rio de Janeiro. Die Erlösung. Die Bestätigung. Die letzte Möglichkeit?

Objekt der Begierde: WM-Ball und WM-Pokal
(Quelle: ran.de)
Wenn am Sonntag um 21 Uhr (MESZ) der Anstoss im Maracana erfolgt, geht es nur um eines: Gewinnen. Und das um jeden Preis. Die deutsche Nationalelf hat es mehr verdient als wohl jede andere Nation. 2002 gegen Angstgegner Brasilien gescheitert, 2006 gegen Italien und 2010 gegen die goldene Ära der Spanier verloren. Zwar schloss man das Turnier mit einem dritten Platz 2006 und 2010 ab, aber ein deutsches Belo Horizonte will man dieses Jahr nicht erleben, schon gar nicht Rekordtorschütze Miroslav Klose, der 2002 bereits im Finale stand und seine große Karriere mit einem Knall beenden will.



Dienstag, 24. Juni 2014

Der "King" steigt aus! Kommen nun die Vier-Musketiere?

Am heutigen Tage hat der Berater von LeBron James bekanntgegeben, dass die Nummer 6 der Miami Heat aus seinem Vertrag aussteigt. Aufgrund seiner "Early Termination Option" konnte der viermalige MVP bereits ein Jahr vor Ablauf seines Vertrages aussteigen.

Nach den verlorenen NBA Finals wurde in der Fanszene bereits vermutet, dass "LBJ" die Option zieht und sich einem neuen Team anschließt. Dieses Vorgehen wurde von Experten aber kritisiert, da es nicht "königlich" sei sich einem neuen "Contender" anzuschließen nachdem man die Finals verloren hatte.

Die Vier-Musketiere?

Der "King" könnte auch bei Miami bleiben.
(Quelle: ESPN.com)
Die Folgen vom Ausstieg können vielfältig sein. Zum einen kann es sein, dass Pat Riley bereits einen neuen Masterplan für seine Heat hat. Wenn neben James noch Wade und Bosh die ETO ziehen, könnten sie sich für weniger Gehalt wieder Miami anschließen und zu dem die Möglichkeit eröffnen einen weiteren Free Agent zu verpflichten. Mit Carmelo Anthony befindet sich ein weiterer Superstar im FA-Pool. Würden die vier zusammenspielen, wären sie sofort wieder der Top-Favorit auf den Titel und würden damit vor einen legendären NBA-Geschichte stehen.

Andererseits könnte sich James auch tatsächlich ein neues Team suchen, wenn die Optionen in Miami nicht sinnvoll seien. Als potenzielles Team werden unter anderem die Los Angeles Lakers rund um Kobe Bryant gehandelt. Ein Wechsel von James würden die Lakers sofort wieder zu einem ernst zunehmenden Gegner in der Western Conference machen. Titelchancen scheinen dennoch sehr gering.

Ungeachtet dessen wird ab sofort die gesamte Liga hinter LeBron James her sein und hoffen, dass sie das glückliche Team sind, wo der beste Spieler seiner Zeit spielt.

Regel-Reform in der NBA. Die stärkste Basketballliga der Welt nimmt sich ein Vorbild bei der BBL.

Die National Basketball Association gibt für die nächste Saison bekannt, dass jedes Team maximal zwei ausländische Spieler zur gleichen Zeit auf dem Parkett haben darf. Grund für die Änderung sei die Dominanz der San Antonio Spurs in den letzten 17 Jahren. "Wir haben eingesehen, dass es so wie es aktuell ist, keinen Sinn mehr macht", so Adam Silver.

Können bald wieder lachen. Die "Big Three" der Heat.
(Quelle: http://blacksportsonline.com)
Auslöser für den harten Einschnitt in das Regelwerk der NBA war nicht zuletzt die Aufstellung der Spurs Spieler Parker, Ginobili, Splitter, Diaw und Mills während der Finals. Die Spurs dominierten die "Big Three" rund um LeBron James auch ohne einen einzigen Amerikaner. "Wir wussten einfach nicht, was wir tun sollten. Das hatte nichts mehr mit amerikanischen Basketball zu tun", äußerte sich Heat-Coach Erik Spoelstra nach der Final-Serie. Als "unfair" betitelte der mittlerweile 32-jährige Dwayne Wade die Aufstellung der Spurs. "King James" begrüßt die Regeländerung: "Dank der Regeländerung können wir davon ausgehen in den nächsten Jahren wieder um Titel mitzuspielen. Für Tim, Tony und Manu ist es natürlich ein herber Rückschlag im Kampf um den Repeat."

Die NBA nimmt sich damit ein Beispiel an der deutschen BBL, die seit 3 Jahren die "deutsche Quote" eingeführt hat. So muss jedes Team mindestens 6 von 12 Spielern mit deutschem Pass im Kader haben. Die Einführung der "amerikanischen Quote" ist auch ein Fingerzeig auf die kommende Draft. Mit Joel Embiid, Dante Exum, Dario Saric und Nik Stauskas sind gleich vier mögliche Top-10 Draftpicks im Pool und alle würden dem jeweiligen Team Probleme mit der Einhaltung der Quote bringen.

Wie die Manager und Trainer die neue Regel handhaben werden und welchen Einfluss die Quote auf den Spielbetrieb hat, werden wir erst mit der nächsten oder übernächsten Saison sehen. Auch ist nicht bekannt, welche Strafen für die Teams zukommen im Fall einer Missachtung der Regel.

Dienstag, 10. Juni 2014

WM 2014: And the winner is...

Das Logo der WM 2014
Freitag geht es los. Das größte Sportereignis der Welt geht in die 20. Runde und findet zum zweiten Mal in Brasilien statt. Kontroversen über Zustände und Sinnhaftigkeit des Turniers gab und gibt es zur Genüge. Während sich auf dem sozialen und politischen Gebiet viele einig sind, gibt es sportlich gesehen nur sehr wenig Einigkeit.

Einig ist man darüber wer die nächste Runde erreichen wird und wer die besseren Chancen auf das Viertelfinale hat. Aber danach herrscht große Diskussion: "Die Brasilianer sind ganz klar die nächsten Champions!", "Quatsch, der Druck viel zu groß!", "Die Spanier verteidigen den Titel!", "Die sind doch viel zu alt..", "Die Deutschen mit der riesigen Offensivkraft und dem Bollwerk werden gewinnen!", "Das kleine Belgien wird die größte Nation sein!". Bis zum 13. Juli wird es solche Diskussionen jeden Tag geben, das ist Gewiss. Doch wer hat denn nun die größten Chancen?

Brasilien

Neymar mit dem Confed-Cup-Pokal.
Dieses Jahr der WM-Pokal?
Heimvorteil, starke Abwehr, Neymar und Scolari lauten die Keyfacts für dieses Team. Aber reicht das? Welcher Heimvorteil? Brasilien spielt zu Hause, ok. Aber von den Spielern selbst ist kaum mehr als nur noch das Heimatland aus dem sie kommen. Gewiss, jeder Gegner Brasiliens wird es sichtlich schwer haben gegen die Fans anzustürmen, aber unschlagbar ist die Selecao auch nicht. Brasiliens größte Stärke ist nicht wie immer gedacht der Angriff. Zweifellos ist diese nicht verachten, das Prunkstück ist aber die Defense. Daniel Alves, Thiago Silva, David Luiz und Marcelo, dahinter Dante, Maxwell und Maicon. Ein Star-Ensemble auf nur zwei Positionen. Ein brutaler Kampf um den Stammplatz fördert die Konzentration und den Willen das beste aus sich herauszuholen. Das englische Mittelfeld um Fernandinho, Oscar, Ramires und Paulinho wird komplettiert von Neymar, Hulk und Fred - dem einzigen noch in Brasilien lebende Spieler.

Es wird nicht der wunderbar anzuschauende Zauberfußball sein, der Brasilien bis ins Endspiel tragen kann, sondern der Wille und die harte Arbeit im eigenen Land erfolgreich zu sein. Genau darauf setzt Scolari und könnte Erfolg haben.


Frankreich

Auf Zusammenarbeit, Harmonie und Wille setzt auch Didier Deschamps bei seiner Équipe Tricolore. Mit der Ausbootung von Samir Nasri legte er den Grundstein und will nach der Skandal-WM von 2010 wieder an die glorreichen Zeiten anknüpfen. Die Mannschaftsstärke dafür hat er. Egal ob Abwehr, Mittelfeld oder Sturm, überall sind Weltstars oder welche die auf dem besten Wege dahin sind - auch ohne Franck Ribery, dies zeigte auch der Erfolg über Jamaika. Das 8:0 gegen Jamaika sollte man natürlich nicht überbewerten, aber ein Fingerzeig für die Klasse der Franzosen ist es alle mal.


Deutschland

Wird es seine WM? - Mario Götze
Bis zum Spiel gegen Armenien schien Deutschland das Land vor dem sich die meisten fürchten würden. Doch ein Knick, ein verzehrtes Gesicht und eine traurige Gewissheit später wurde daraus ein mehr als schlagbarer Gegner. Eine Unterschätzung mit weitreichenden Folgen? Der Verlust von Marco Reus ist sicherlich der schmerzhafteste Verlust der Deutschland passieren konnte. Doch sind sie damit gleich kein Favorit mehr auf den Titel? Natürlich nicht. Draxler, Schürrle, Götze, Müller, Kroos, Podolski und Özil sind da immer noch und können genau so gut den Ball von A nach B passen und im Fall einer Chance auch ins Tor befördern. Die größte Stärke des Teams ist gleichzeitig auch die größte Schwäche: Die Unberechenbarkeit eines Joachim Löws. Statt eines echten Stürmers, nominierte der Bundestrainer einen Defensivmann nach - mit Begründung. Doch die Zweifel werden bis zum Schluss bleiben, ob es wirklich sinnvoll ist eine Weltmeisterschaft ohne einen Stürmer zu bestreiten. Natürlich ist noch Miroslav Klose mit an Bord. Doch dem alten Herren in allen Ehren, wenn das Spiel über mehr als 90 Minuten gehen sollte, wird dem Ex-Lauterer die Luft ausgehen und dann fehlt die Alternative.

Nur Jammern auf hohem Niveau? Möglich. Denn an der Intensität der Offensive wird es am Ende nicht fehlen dürfen. Zu vielfältig und erfahren sind die Müllers, Götzes und Poldis. Selbst die Abwehr scheint auch ohne Berücksichtigung von Marcel Schmelzer stabil und tief zu sein. Um die Torwartposition braucht sich Fußball-Deutschland sowieso keine Sorgen machen. Letztendlich steht und fällt alles mit dem Abschneiden der Nationalelf. Holen sie den Titel, wird jeder sagen "Gut gemacht, Jogi!" und wenn nicht werden die Rufe nach einem Trainerwechsel wieder lauter.


Spanien

15 Champions-League Halbfinalisten, 7 Finalisten und Fernando Torres wollen den Titel verteidigen. Schwäche: Fehlanzeige. Einzig der ausbleibende Hunger könnte ein Grund für das Scheitern der spanischen Nationalmannschaft werden oder das Motivationsloch der Barca und Atletico Spieler könnten zum Problem werden. Doch wer daran glaubt, der kennt Vincente Del Bosque nicht. Er wird alles daran legen den Titel zu verteidigen und weis wie man eine Truppe motivieren kann. Der Weg zum WM-Titel kann und wird nur über Spanien gehen.


Italien - Die Totgelaubten

Seine letzte Weltmeisterschaft?
- Andrea Pirlo
Wie Deutschland, mussten die Italiener ebenfalls einen Schock überstehen. Riccardo Montolivo heißt der starke Mann im Mittelfeld, der aufgrund eines Schienbeinbruches nicht mitfahren kann. Obwohl die italienischen Vereinsmannschaften in den letzten Jahren auf europäischer Bühne so gut wie keine Rolle spielten, ist die Squadra Azzurra stark aufgestellt. Die Mischung aus Veteranen und jungen Spielern könnte das Rezept sein um bei dieser Weltmeisterschaft weit zu kommen. Egal ob es erfahrene Mittelfeld mit Andrea Pirlo und Thiago Motta ist, oder die eingespielte Defensive mit Rekordmann Gianluigi Buffon oder ob es der junge und wirbelnde Sturm rund um Balotelli und Torschützenkönig Immobile ist. Die Italiener scheinen von der europäischen Bühne zwar verschwunden zu sein, bei der Weltmeisterschaft sollte man sie dennoch auf dem Zettel stehen haben.


Die Unbekannten

Belgien

Mehr als ein Geheimfavorit - die "Roten Teufel"
Vom Geheimfavoriten zum Mit-Favoriten. Die Belgier haben eine grandiose Geschichte hinter sich und eine goldige Zukunft. Eden Hazard, Moussa Dembele, Kevin de Bruyne, Romelu Lukaku, Thibaut Courtois, Vincent Kompany oder Marouane Fellani. Diese und noch mehr sind die Zukunft des belgischen Fußballs und versprechen glorreich zu werden. Ob es bei dieser Weltmeisterschaft für den Sprung unter den Top-4 reichen wird, darf angezweifelt werden. Für eine Überraschung sind sie in jedem Fall gut und wenn es nicht bei dieser Endrunde klappt, dann vielleicht in zwei Jahren bei der Fußball-Europameisterschaft.

Portugal

CR7 - Hoffnung Portugals
Die goldene Zeit zum Anfang des Jahrzehnts scheint verflogen zu sein. Geblieben ist CR7. Cristiano Ronaldo. Das Gesicht und die Hoffnung eines ganzen Landes. Doch so begnadet seine fußballerischen Fähigkeiten auch sein mögen. Für ein gutes Abschneiden muss mehr sein als nur ein Weltfußballer. Hier sind auch die meisten Fragezeichen. Sicher ist, dass er spielen wird. Wie gut und beschwerdefrei wird man sehen, doch wenn nicht, wer hilft ihm? Nani, Postiga, Almeida, Pepe, Meireles. Die üblichen Namen, die üblichen Puzzleteile. Immerhin schafften die Portugiesen den Halbfinaleinzug bei der EM in Polen und der Ukraine und scheiterten letztlich nur am späteren Sieger Spaniens. Doch der Weg nach Brasilien war alles andere als leicht. Nur durch eine Gala-Vorstellung von Ronaldo im Playoff-Spiel gegen Schweden konnte man sich für die Endrunde qualifizieren. Auch die Testspiele zeigten, dass es ohne Cristiano Ronaldo nicht rund läuft. Spielt er überirdisch kann es weit gehen, bringt er "nur" Normalform an den Tag, wird es eng.

Argentinien

Sergio Agüero, Gonzalo Higuain, Ezequiel Lavezzi, Angel Di Maria und Lionel Messi lassen jeden Offensiv-Liebhaber das Wasser im Mund zusammenlaufen. Doch dann? Die Abwehr wird von Pablo Zabaleta und Ezequiel Garay getragen. Doch trotz der vielen Individualisten reichte es bei den letzten Endrunden nicht über das Viertelfinale hinaus. 2002 schied man sogar in Gruppenphase bereits aus. Argentinien hat die Spielstärke für eine Überraschung, doch als Mitfavorit zu gelten fehlt neben der Kontinuität auch das Vertrauen im eigenen Land

Fazit

Sollten Spanien und Brasilien jeweils ihre Gruppen gewinnen, sind die Wahrscheinlichkeiten sehr hoch, dass wir beide im Finale wiedersehen. Frankreich oder Deutschland könnten nach Uruguay und den Niederlanden die Gegner Brasiliens werden. Spanien dagegen muss sich gegen Italien und Belgien/Argentinien durchsetzen um bis nach Rio de Janeiro zu kommen, wo das Endspiel der Weltmeisterschaft 2014 stattfinden wird.

Darum wird es vom 12. Juni bis 13. Juli gehen

WM 2014: Vier Wochen der gleichen Meinung

Das Logo der WM 2014
Zwei Tage vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft herrscht in fast jedem Land der Welt eine große Erwartungshaltung. Das bevorstehende Fußball-Fest lässt einmal wieder jeden zu Wort kommen und jeder hat seine eigene Philosophie was die nächsten vier Wochen bringen werden. Ob es die obligatorischen Fußball-Hasser und Pessimisten sind, die in Deutschland schon das Vorrunden-Aus sehen oder ob es die wie aus dem Boden sprießenden Fußball-Nerds sind, die alle zwei bis vier Jahre plötzlich die Allwissenden des runden Leders sind. Selbst die, die mit Fußball so gar nichts am Hut haben, schauen sich zumindest die deutschen Spiele an, damit sie auf Arbeit keine Selbstgespräche führen müssen.

Während die Kinder schon seit geraumer Zeit fleißig Panini Bilder sammeln und ihre Eltern zu einem Kredit zwingen, steigen auch die Ungläubigen unter uns langsam aber sicher auf den WM-Zug auf. Egal aus welchem Lager man kommt, die nächsten vier Wochen wird man gemeinsam Fußball schauen oder zumindest davon hören - ob man will oder nicht.

Panini-Bilder haben die einen
oder anderen Eltern schon
zur Verzweiflung gebracht -
und die Sammler erst!

So ist ab dem 12. Juni jeder von uns ein Analyst des Fußballspiels - zum Glück! Denn wenn wir es nicht wären, was sollten wir dann auf der Arbeit tun? Das Wetter macht jedem Unternehmen ohne Klimaanlage einen Strich durch die Rechnung und wenn man den Mitarbeitern auch noch die ausgiebigen Unterhaltungen - bis zu 8 Stunden ohne Mittagspause - über das letzte und nächste WM-Spiel untersagt, dann braucht man sich nicht wundern, wieso die eigenen Mitarbeiter plötzlich vier Wochen krankgeschrieben sind.

23 Männer und ihre Trainer und Betreuer bringen eine ganze Nation zum schwärmen, zum jubeln, zum weinen. Ob diesen Männern das bewusst ist? Vielleicht. Aber der Nation ist bis zum 13. Juli nicht bewusst, dass das normale Dasein am 14. Juli wieder Bestand hat. Man(n) wird sich ärgern, dass man vier Wochen für umsonst frei gemacht hat - vor allem wenn das Wetterradar sonnige 30°C für die nächsten Wochen anzeigt.

Herr Meyer traf seine
persönliche Entscheidung
Am Ende sind aber alle der gleichen Meinung wer die Schuld zu tragen hat - der Schiedsrichter. Genau! Es spielt keine Rolle wie das Spiel ausgeht, für den Schiedsrichter heißt das nur, dass er im Verlierer-Land ein Einreise-Verbot bekommt und sollte daher die Pfeife weise ertönen lassen. Als Schiedsrichter sollte man sich zu jedem Land eine ausführliche Pro und Kontra Liste erstellen, damit man in engen und strittigen Situationen die persönlich richtige Entscheidung trifft. Wie das geht können sich alle WM-Schiedsrichter bei Florian Meyer im DFB-Pokalendspiel 2014 abschauen - ja es weder verdaut, noch wird es vergessen.

In diesem Sinne fröhliche und verrückte Fußball-Wochen!

Freitag, 16. Mai 2014

Der große Finalcheck zum DFB-Pokal Endspiel


Das Saisonfinale findet am morgigen Samstag in Berlin ihren Höhepunkt. Das Spiel der Spiele, wo es um mehr als einen Titel geht, "es geht um die Vorherrschaft", wird Thomas Müller bei Sport1 zitiert. Ob da was dran ist, vermag ich an dieser Stelle (noch) zu beurteilen. Fest steht aber, dass der BVB sicher nicht als krasser Underdog in dieses Spiel gehen wird. Auch wenn Klopp, Watzke und Zorc immer wieder davon reden, dass die "Bayern noch weit voraus" sind, so muss man doch zwischen Wirtschaft und Sport differenzieren und damit kommen wir zum Vergleich beider Teams.

Torwart

Die Nummer 1 
Bei beiden Mannschaften steht ein deutscher Nationaltorhüter zwischen den Pfosten. Beim FC Bayern Manuel Neuer, die Nummer 1 der deutschen Nationalmannschaft und Roman Weidenfeller, die Nummer 2, beim BVB. Statistisch führt der ehemalige Schalker den Vergleich an. Schaut man aber etwas genauer hin, erkennt man schnell, dass Neuer vor allem wegen der starken Abwehr des FC Bayern und der ballbesitzorientierten Strategie von Pep Guardioula profitiert. Zweifellos ist es aber, dass auch er in entscheidenden Spielen zur Stelle ist. Weidenfeller dagegen musste dagegen des Öfteren  hinter sich greifen. Mit entscheidend dafür ist sicherlich der ständige Wechsel seiner Abwehr im Verlaufe der Saison. Andererseits ist Weidenfeller auch ein emotionaler Torhüter, der in der Vergangenheit auch die eine oder andere falsche Entscheidung getroffen hat. Nichtsdestotrotz spielt er gegen den FCB immer besonders stark und war auch Garant für den Erfolg im Jahr 2012 und auch in der Champions League. Da die Abwehr einen extra Abschnitt bekommt, endet dieses Duell in einem Unentschieden.

1:1

Abwehr

Bereits angesprochen ist die Abwehr des FC Bayern die Stärkste in der vergangenen Bundesligasaison und hat im Vergleich zu Borussia Dortmund den Vorteil, dass sie die Saison über immer problemlos zusammenspielen konnten. Dante und Boateng machten die Saison über einen Weltklasse Job, auch wenn in den letzten Spielen diese Weltklasse vermisst wurde. Beim BVB dagegen gab es zu viele Verletzungen, zu viele Ungereimtheiten. Unter anderem musste mit Manuel Friedrich sogar kurzfristiger Ersatz geholt werden, weil die Innenverteidiger Hummels und Sobotic ausgefallen waren. Aktuell steht die Innenverteidigung beim BVB aber blendend vor Roman Weidenfeller. Im entscheidenden Spiel gegen Real Madrid und im Prestige Duell gegen den FC Bayern blieb die Deckung ohne Gegentreffer und geht mit vollem Selbstbewusstsein in das Finale.

Auf den Außenbahnen kam die Saison Lukas Piszceck wieder zurück und links konnte Erik Durm auf sich aufmerksam machen. Ob er tatsächlich für den wiedergekehrten Schmelzer im Finale auflaufen wird, ist dennoch fraglich. Ebenfalls stark besetzt sind die Bayern. Mit Philip Lahm - sollte er auf einer der Außenbahnen starten - haben sie den besten Außenverteidiger der Welt auf ihrer Seite. Auch wenn er immer wieder auf verschiedene Positionen gesetzt wurde, gehört er dennoch nach Außen. Auf der anderen Seite sind die Bayern mit Rafiniha ebenfalls gut bestückt. Bietet aber nicht die Qualitäten eines Lukas Pisczeck auf. Trotzdem geht der Punkt an die Bayern.

2:1 Bayern München

Mittelfeld


Götze zwischen
Vergangenheit
 und Zukunft
Kein anderes Team auf der Welt hat so viel Qualität auf dem Feld und auf der Bank wie der FC Bayern München. Obwohl der Start von Schweinsteiger fraglich ist und Thiago aufgrund einer Verletzung aussetzen wird, hat mit Kroos, Martinez oder sogar Lahm noch weitere mehr als bloße Alternativen auf der „6“. Über die Offensive der Bayern weiß man oftmals gar nicht, wo man anfangen soll. Ribery/Robben auf dem Flügel? Oder doch lieber Götze und Müller? Müller doch lieber in die Spitze? Ribery vielleicht sogar auf die Bank? Shaquiri wäre da notfalls auch noch zu nennen, wenn man sich gar nicht entscheiden kann. Kross könnte auch auf offensiv spielen. Egal wie man es drehen will, die Starter stehen in jedem Fall unter Druck, denn von der Bank kann jederzeit adäquater Ersatz kommen.
Dies ist beim BVB nicht ganz so. Sicherlich mit Reus, Mkhitaryan, Sahin, Aubameyang, Kuba und Großkreutz hat man ein starkes Aufgebot, dass ohnehin sehr gefährlich ist. Doch im Gegensatz zu den Bayern haben sie nicht die Möglichkeit von der Bank neue und vor allem entscheidende Impulse zu bringen. Die Borussia ist bezüglich der Startformation auf Augenhöhe, aber eben auch nur das. Sollte einer dieser Spieler nicht in Topform sein oder sich verletzen, fehlt es dem Team an gleichwertigen Alternativen. Daher geht auch dieser Punkt an die Bayern.

3:1 Bayern München

Sturm


Sein (vorerst) letztes Spiel
in Schwawrz-Gelb
Mit 94 Toren ist die Offensive des FC Bayern die beste der vergangenen Saison, auch wenn der eigene Rekord von 101 Toren nicht gebrochen werden konnte. Aber was den Sturm betrifft, so lässt er oft genug zu Wünschen übrig. Nicht zuletzt deshalb hat man alles gegeben um den frischen Torschützenkönig der Bundesliga zu bekommen, der aber wohl selbst auch freiwillig an die Isar wechseln wird. Mandzukic ist ein Tier vor dem Tor. Physisch stark, guten Torinstinkt und sich für die Drecksarbeit nicht zu schade. Eben ähnlich wie Robert Lewandowski. Dabei scheint es, als ob er in einem leichten Tief steckt. Es macht den Eindruck, dass das Vertrauen des Trainers nicht zu 100% vorhanden ist. Zu mal ein alter Pizzarro immer wieder auf sich aufmerksam machte in dem er Tore schoss. Dennoch ist keiner der beiden dem Polen von Borussia Dortmund ebenbürtig. Lewandowski hat sein Wort gehalten alles für den Verein und das Team zu geben. Er hat es mit der Torjägerkrone, seinen Toren im Pokal und Champions-League bewiesen. Sein letztes Ziel ist ein Titel. Der Pokal. Noch einmal den Fans danken, sich mit Größe verabschieden. Die emotionale Lage und die Weltklasse Fertigkeiten bringen dem BVB den Anschlusspunkt.

3:2 Bayern München

Trainer


Das Duell der Strategen
Normalerweise müsste man an dieser Stelle Lobeshymnen über beide Trainer abhalten. Aber alle Fußballfans wissen, dass sich hier zwei Trainer gegenüberstehen, die erstens viel Respekt voreinander haben und zweitens für ihr eigenes System stehen. Als die Bayern übermächtig erschienen, war es allerdings Jürgen Klopp und seine Jünger, die das System Guardiola geknackt haben. Im eigenen Stadion die Schmach aus dem Hinspiel egalisiert und vielleicht ein bisschen mehr. Ein deutlicher Fingerzeig. Das der FC Bayern mit „Tiki-Taka“ Erfolg hatte und hat, sei unbestritten, aber eben nicht mehr gegen den BVB. Klopp fand einen Weg und wird ihn wieder finden. Es liegt also auf Seiten Guardiolas ob er über seinen Schatten springen kann oder ob er es wieder mit Ballbesitz probieren wird. Da der Vergleich zwischen beiden Teams 3:3 ausging, wird es auch beim Vergleich der Trainer keinen Sieger geben.

4:3 Bayern München

Die aktuelle Form


Klarer Sieg zum Abschluss der Saison im Olympiastadion, sich auf das Stadion bereits eingewöhnen können, die Zuschauermassen bereits einmal wirken lassen und dann noch mit tosenden Applaus verabschiedet zu werden. Das alles spricht für den BVB. Überhaupt waren die letzten Wochen sehr erfolgreich für die Borussia. Sieg gegen Real Madrid, Sieg gegen den FC Bayer, Torjägerkanone gewonnen und dazu kaum Unruhen um personelle Angelegenheiten. Die Schwarz-Gelben haben ihren Rhythmus, können sich noch gut an das Rückspiel gegen die Münchener erinnern und haben vor allem noch keinen Titel in dieser Saison gewonnen (ausgenommen der Super-Cup). Hinzu kommt, obwohl man gegen Real Madrid aus der Champions-League ausgeschieden ist, ein beeindruckendes Spiel abgeliefert hat, was dazu führte, dass die Spieler, Fans und der ganze Verein wieder an sich glaubte.

Die Bayern dagegen haben derzeit keinen Rhythmus. Vom Übermeister zur kleinen Randnotiz in der Liga geworden, eindeutig aus der Champions-League ausgeschieden und auch im letzten Heimspiel der Saison mit Mühe und Not einen 1:0 Sieg gegen den kriselnden VfB Stuttgart errungen. Das alles klingt nicht nach einem angehenden Titelverteidiger. Trotzdem muss Vorsicht geboten werden. Die Bayern sind angestochen, sie wissen selbst, dass nur ein Titel die Saison retten kann. Nichts anderes zählt. Und eine Sportphrase sagt, dass ein angeschlagener Boxer immer noch gefährlich ist.
Trotzdem geht der Punkt hier an die Borussia aus Dortmund.

4:4 Unentschieden

Wer dieses Spiel am Ende gewinnen wird, hängt vor allem daran, wer den Sieg am meisten will. Die Dortmunder scheinen das Team der Stunde zu sein, die Bayern werden sich nach der Schmach der letzten Wochen nicht mit einer Niederlage aus der Saison verabschieden wollen. Welchen Anteil bei einem solchen Spiel die Fans haben werden ist ebenfalls schwer zu sagen. Auch ob sich Pep dafür entscheidet eine andere Strategie zu fahren bleibt bis zum Anpfiff ungewiss. Gewiss ist dagegen, dass es im Vergleich zum Unentschieden in der Liga und im Vergleich hier in jedem Fall einen Sieger geben wird. Ob dies nach der regulären Spielzeit, Verlängerung oder wie im Europa-Pokal Finale zwischen Sevilla und Lissabon im Elfmeterschießen entschieden wird, dass wird der Zuschauer am Samstag ab 20:30 Uhr selber sehen können.


Seit 1985 werden im Berliner Olympiastadion die Endspiele des DFB-Pokals ausgetragen

La Pulga verdient demnächst 2.700€ - die Minute

Kaum einer ist so technisch versiert wie er, er steht für einen ganzen Verein, für eine ganze Stadt. 1,69 Meter misst er und wird ab kommender Saison der teuerste Fußballer der Welt sein. Die Rede ist von Lionel Messi vom FC Barcelona.

Zukünftiges Jahresgehalt: 24.000.000 Euro
Laut Sport1.de wird der kleine Argentinier seinen Vertag verlängern und sein Gehalt von 16 auf 24 Millionen Euro Jahresgehalt. Damit wird umgerechnet 2.700 € pro Minute verdienen. Das wären ca. 13.500 € für den Toilettengang am Morgen. Manch einer wäre mit diesem Gehalt im Monat schon zufrieden.

Der Fußball beweist damit einmal mehr wie absurd horrende Summen gezahlt werden. Der nächste der bei seinem Club an die Tür klopfen wird und nach einer Gehaltserhöhung fragen wird, ist mit Sicherheit der amtierende Fußballer des Jahres Cristiano Ronaldo.

Kleine Randnotiz am Ende: In Spanien herrscht trotz starkem Rückgang von Arbeitslosen eine Arbeitslosenquote von ca. 25%.