Dienstag, 2. Dezember 2014

Messi oder Ronaldo? Ein Neuer muss her!

Der aktuelle Titelträger des FIFA Ballon d'Or
Die diesjährige Wahl zum Weltfußballer könnte für die FIFA eine weitere Farce im WM-Jahr 2014 werden. Denn mit Manuel Neuer steht nicht nur einer der erfolgreichsten Fußballer der letzten Jahre unter den besten Drei, nein, er ist zudem noch Torhüter und hat damit die geringsten Chancen von allen. Seit 1991, als Lothar Matthäus Weltfußballer geworden ist, konnte nur Oliver Kahn in die Spähren der aller Besten aufsteigen. Bis heute schafften es auch nur Kahn und Gianluigi Buffon als Torhüter unter die Top-3. 2002 unterlag der Titan dem damaligen Weltmeister Ronaldo und dieses Jahr? Unterliegt der Weltmeister wieder einem Ronaldo? Der erfolgreichste Torschütze des Jahres und Champions-League Sieger darf sich alle Chancen auf den Titel des Weltbesten Fußballer ausrechnen. Aber Messi auch? Der kleiner Stürmer vom FC Barcelona stand mit der argentinischen Nationalmannschaft im WM-Finale von Rio. Dort gewann er zumindest den Goldenen Schuh für den besten Spieler der WM - eine fragwürdige Entscheidung. Die Auszeichnung wurde an manchen Stellen stark kritisiert, da Lionel Messi, vor allem im Finale, kaum auf sich aufmerksam machen konnte. Selbst auf Vereinsebene gewann Messi 2014 nichts. Sicherlich war er nach Ronaldo der erfolgreichste Torschütze der Primera Division, stellte mit 253 Toren den Uralt-Rekord von Telmo Zarraonaindia ein und zog auch in der Champions-League in der ewigen Torschützenliste am Spanier Raul vorbei. Doch legitimieren solche Rekorde die Ernennung zum besten Spieler des Jahres 2014? Eigentlich nicht. Wenn beim Karriereende von Lionel Messi die Frage gestellt wird: Ist Messi der beste Stürmer aller Zeiten? Dann greifen solche Argumenten, aber für das Jahr 2014 zählen solche Meilensteine nicht. Als Drittes wäre da noch Manuel Neuer, der Bubi aus Gelsenkirchen, der Rückhalt des FC Bayern und der Garant für den Weltmeistertitel der Nationalmannschaft im vergangen Sommer.

Nur Weltmeister vollbringen weltmeisterliche Leistungen
Manuel Neuer mit dem WM-Pokal
Würden alleine die Anzahl der Titel zählen, wäre der 28-jährige Torhüter bereits mit dem FIFA Ballon d’Or ausgezeichnet worden. Double Gewinner 2014, Weltmeister und mit dem Goldenen Handschuh für den besten Torhüter der WM geehrt worden. Einzig in der Champions-League war im Halbfinale Schluss. Doch diesen Titel hatte Manuel Neuer ein Jahr zuvor mit dem FC Bayern München geholt. Neuer spielte in 12 Champions-League Spielen viermal zu Null. In der Bundesliga blieb er in 31 Spielen sogar 15-mal ohne Gegentor. In jedem zweitem Spiel blieb die Weste blütenweiß. Gerade einmal 0,58 Tore pro Spiel musste der Nationaltorhüter in der Bundesliga hinnehmen. Niedrig erscheint auch die Anzahl der Paraden: 72 Paraden in 31 Spielen sprechen weniger für eine gute Torwartleistung, sonder mehr für eine starke Abwehr und lässt Kritikern Platz zu spekulieren, dass Neuer aus dem Grund so wenige Gegentreffer hinnehmen musste, weil seine Vordermänner gründliche Arbeit geleistet haben. Außer Acht gelassen werden dürfen dabei aber nicht die Heldentaten bei der Weltmeisterschaft. Nicht selten agierte Neuer als Libero oder hielt aus kürzester Distanz die Schüsse der WM-Stars. 

Der Goldene Handschuh für Manuel Neuer
und der Goldene Schuh für Lionel Messi
Manuel Neuer ist aktuell nicht nur der beste Torhüter der Welt, nein er hat auch absoluten Anspruch auf den Titel des besten Spielers der Welt. Denn immerhin zählt auch der Torwart zu den elf Spielern auf dem Platz, genau so wie Abwehrspieler, Mittelfeldspieler und natürlich den Stürmern. Als der FC Bayern München 2013 das Triple holte, wurde Franck Ribera nur dritter bei der Wahl und Ronaldo gewann vermutlich nur den FIFA Ballon d’Or, weil Messi ihn bereits viermal in Folge gewonnen hatte. Doch dieses Jahr darf es bei der Wahl keine andere Entscheidung geben. Während Messi und Ronaldo Jahr für Jahr in Spanien um die Wette schießen muss Neuer in der spielstarken Bundesliga Woche für Woche den Kasten sauber halten. Natürlich wäre es leicht gesagt, dass Ronaldo und Messi es in der Primera Division leichter haben als Neuer in Deutschland, andersrum kann man aber auch nicht sagen, dass die beiden Ausnahmestürmer in der Bundesliga weniger Tore schießen würden, nur weil dort Manuel Neuer spielt. Der FIFA würde es gut tun, wenn sie in diesem schwierigen Jahr zum Ende des Jahres eine Entscheidung treffen würden, mit denen auch die Kritiker zufrieden wären. 

Statistiken der Saison 2013/14

Messi: Goldener Schuh 2014

WM 2014 Tore: 4 Tore
Ligatore: 28 (2013/14) / 10 (2014/15)
CL-Tore: 8 / 7

Neuer: Deutscher Meister 2014, DFB-Pokalsieger 2014, Weltmeister 2014, Goldener Handschuh WM 2014
WM 2014: G-Tore:
Liga G-Tore (Schnitt): 18 (0,58) / 3 (0,23)
CL G-Tore (Schnitt): 13 (1,1) / 4 (0,8)

Ronaldo: CL-Sieger 2014, Copa del Rey 2014

WM 2014 Tore: 1
Ligatore: 31 / 20
CL-Tore: 17 / 4

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