Montag, 25. November 2013

Hiobsbotschaft für Derrick Rose und die Chicago Bulls

Der Sport schreibt die besten Geschichten heißt es, aber solche Geschichten wie vom Basketball Spieler Derrick Rose will man eigentlich nicht lesen oder schreiben. Er ist gerade einmal 25 Jahre alt und wurde bereits mit 23 Jahren der wertvollste Spieler der regulären Saison in der stärksten Basketballliga der Welt, der NBA. Danach jedoch wurde das Ausnahmetalent von einer Hiobsbotschaft eingeholt. In den Playoffs 2012 zog er sich einen Kreuzbandriss zu und musste bis Oktober 2013 aussetzen. Nach anderthalb Jahren Pause gab er diese Saison sein Comeback. Die Erwartungen waren hoch, vielleicht zu hoch. Obwohl Rose bereits im Mai diesen Jahres schon einsatzbereit war und seinem Team den Chicago Bulls in den Playoffs mit großer Wahrscheinlichkeit helfen konnte, sprach er sich gegen ein frühzeitiges Comeback auf. Für einen so jungen Mann der wohl härteste, aber auch weiseste Schritt den er machen konnte. 

In der jungen Saison kam er auf 15.4 Punkte, 4.3 Assists und 3.2 Rebounds. Dagegen traf er aber auch nur 35,4% aus dem Feld leistete sich 3,4 Turnovers. Für Rose der über ein Jahr nicht gespielt halt, ging es nicht darum direkt wieder MVP zu werden, sondern wieder absolutes Top-Niveau kommen und seine Bulls in die Playoffs führen.
Nun erlitt der Superstar einen Meniskusriss im rechten Knie und musste abermals operiert werden. Dies bedeutete gleichzeitig auch das Saison-Aus. Wieder kein Rose, wieder keine Chance auf den Titel. Nach seiner Ehrung zum MVP vor 2 Jahren, wollte er wieder angreifen, der „Alte“ werden, der Energizer, der Guy-to-Go, der Spieler der eine ganze Franchise um ein, zwei Level nach oben hievt. Doch daraus wird diese nichts mehr und in der nächsten? Kann man als Sportler seinem Körper jemals wieder hundertprozentig vertrauen? Wird es überhaupt wieder möglich sein an alte Top-Leistungen heran zu kommen?

Doch was machen die Bosse in Chicago nun? Mit Joakim Noah und Carlos Boozer haben die Bulls neben Derrick Rose noch zwei hochklassige Spieler mindestens für zwei unter Vertrag. Einzig Luol Deng wird nächstes Jahr Free Agent. Soll man nun in den „Tank-Mode“ schalten? Der nächste Jahrgang soll wieder einer der stärksten Jahrgänge seit 2003 werden. Der nächste Superstar mit Wiggins, Parker oder Randle steht bevor. Ein Top-Pick würde die Franchise zwar für die Zukunft gut aussehen, aber ein Rookie bringt nicht immer sofort den Erfolg. Auch ein Wiggins wird ein Jahr brauchen um sich zu akklimatisieren und sich zu entfalten. Wird Chicago die Zeit haben? Wird Chicago Rose wieder die nötige Zeit geben? Und werden die Fans ihm die Zeit geben? 

Die Fragezeichen werden mehr und mehr. Die Geschichte des einstigen MVP von 2011 dagegen wird fortgesetzt. Er wird zurückkommen das ist sicher. Er wird hart für sein zweites Comeback trainieren und er wird wieder All-Star, zumindest noch einmal werden die Fans ihn dahin bringen. Doch dann? Wo geht die Reise hin? Bleibt er ein Bulle oder wird er nächste Saison schon woanders auflaufen?


Der Sport schreibt die besten Geschichten - aber auch die traurigsten.

Freitag, 8. November 2013

70 Kilometer Hass

HDI Arena
Wenn heute um 20:30 in der HDI Arena zu Hannover der Schiedsrichter Knut Kircher (Pfiff u.a. Leverkusen-Bayern und Schlake-Dortmund diese Saison) das Spiel für die Bundesliga Begegnung zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig mit einem Pfiff eröffnet, dann haben zumindest die Polizisten für 90 Minuten nicht mehr alle Hände voll zu Tun. Das brisanteste Derby des Jahres wird es genannt. Dortmund-Schalke sei dagegen harmlos, tönte es schon vor dem Start der Bundesliga aus beiden Fanlagern. 

37 Jahre ist es her, dass sich beide Clubs in einem Bundesligaspiel gegenüber standen. Es ist aber auch 50 Jahre her als die Eintracht den letzten Platz in der Bundesliga zugesprochen bekam und eben nicht die Roten aus Hannover. Diese Entscheidung "von damals" wie man so schön sagt, sei der Auslöser für die tiefe Abneigung der Eintracht zu sein - zumindest aus der Sicht der Hannoveraner. 

George V. letzter König
von Hannover
Auf der anderen Seite spielt die Politik und die Kultur eine größere Rolle. So war Hannover einst ein Königreich und eine Residenzstadt in dessen Schatten die Löwen aus Braunschweig ausharrten. Braunschweig spielte seit dem 17. Jahrhundert nur die zweite Geige, wenn es um die wirtschaftlichen Belange im preußischen Raum ging. Als dies ist hunderte Jahre her. Heute wissen nur wenige von den wirtschaftlichen Verflechtungen aus dem späten Mittelalter und der Neuzeit. Was aber noch heute einige wissen und selbst miterlebt haben, ist als 1946 die britische Regierung das damalige Land Hannover mit dem Land Braunschweig und dem Freistaat Oldenburg zum Land Niedersachsen erklärt haben und als Landeshauptstadt Hannover ausgewählt haben. Geschichtlich war dies ein weiterer Rückschlag für die Löwenstadt. 


Seit der Gründung der Bundesliga 1963 gehört die Eintracht zum Oberhaus des deutschen Fußballs - bis 1985 als man zum dritten Mal in die zweite Liga abstieg. Dort blieb und versank man bis in die Oberliga runter. Während der Verein aus dem Westen in die Bundesliga aufstieg und dort seit 2002 verweilt. Vielleicht ist es dem Aufkommen des Internets oder der Massenmedien geschuldet, aber vom einstigen Deutschen Meister von 1967 war kaum mehr was zu hören. Keine brillanten Transfers wie einst der von Paul Breitner 1977 als man 1.600.000 Millionen an Real Madrid bezahlte. Diese glorreichen Zeiten waren 1985 vorbei bis 2013. 2011 stieg die Eintracht aus der dritten Liga als Erster auf und schaffte es in der ersten Zweitliga-Saison direkt auf Platz 8. Schon damals horchte man leise auf und behielt ein Auge auf den ewigen Rivalen aus dem Osten. Dieses Jahr war es dann soweit, man schaffte den Aufstieg ins Oberhaus und feierte den ersten Sieg seit 28 Jahren in der Bundesliga und diesen ausgerechnet in einem Derby gegen den VFL Wolfsburg. Ausgerechnet auch noch auswärts. "Ein leichter Vorgeschmack", hieß es aus der Braunschweiger Ecke mit Hinsicht auf das heutige Derby. 


Groteske Aktion vor dem Derby
Und tatsächlich scheint die sportliche Kurve beim Aufsteiger nach oben zu gehen und das nicht zulässt wegen des 1:0 Erfolges zu Hause gegen Leverkusen. Der nächste Dreier soll her, die Nummer Eins im Norden will man kurz oder lang wieder werden. "Derby ist wichtiger als die Meisterschaft" heißt es. Ab 20:30 werden wir sehen, wie bundesligatauglich die Eintracht ist. Das Stadion ist ausverkauft. Die Fanlager sind angespannt und die Bosse predigen seit Tagen, dass bitte alles gesittet von statten geht. Aktionen wie beim Derby auf Schalke vor zwei Wochen möchte man auf keinen Fall erleben. Man will Fußball sehen und keine Gewalt. 


Samstag, 26. Oktober 2013

Das 100-Millonen-Euro One-Season-Wonder?

Es war das Spektakel des Sommers. Gareth Bale schoss wettbewerbsübergreifend 31 Tore und gab 17 Vorlagen in der vergangenen Saison für die Tottenham Hotspurs und wurde innerhalb von einer Saison zum Superstar der Premier League. Sein Talent kam in der Premier League am 17. April 2006 zu Zeiten von Southampton zum Vorschein. Mit gerade mal 16 Jahren debütierte er in einer der stärksten Ligen der Welt. Ein Jahr später verließ der Waliser den Verein und ging für 14 Millionen zu den Spurs.
Der teuerste Spieler der Welt - Gareth Bale
Dort avancierte er innerhalb von 6 Jahren zum Topspieler der Tottenham Hotspurs, wurde deren gefährlichster Offensive-Spieler und trug maßgeblich dazu bei, dass die Londoner den 5. Platz in der Liga erreichten. Mit 24 Jahren gewann er für seine Leistungen den Player of the Year Award der Premier League. Die großen Adressen des europäischen Fußballs ließen dementsprechend nicht lange auf sich warten. Real Madrid, Manchester United, Chelsea London, Bayern München, Barcelona, Inter Mailand oder AS Monaco, letztendlich wurde jeder Top-Verein mit genügend Geld in die Transfergerüchte mit eingebracht. Recht schnell kristallisierte sich heraus, dass es für Gareth Bale nur einen Verein geben würde - die galaktischen aus Madrid. Tottenham die ihren avancierte Superstar eigentlich gar nicht ziehen lassen wollten, gaben Woche für Woche nach. Im Raum standen neben 50 Millionen Euro auch Spieler, so dass ein Gesamtpaket von etwa 70-80 Millionen Euro genannt wurde. Für Fans und Medien war klar, dass Real Madrid jedoch eine magische Zahl nennen muss damit der Transfer geschehen würde. Am 31.August 2013 war dann der Zeitpunkt gekommen. Gareth Bale löst Cristiano Ronaldo als teuersten Fußballspieler der Welt ab. Real Madrid überwies Tottenham sage und schreibe 100-Millionen-Euro. Real Präsident Perez dementierte die Zahl zwar noch und sprach von 91 Millionen, vermutlich um seinen einstigen teuersten Spieler nicht zu verärgern. Doch damit nicht genug, wie es für die Galaktischen üblich ist, wird ein neuer Superstar nicht mit einem Drei- oder Vierjahresvertrag ausgestattet, sondern mit sechs. Addiert man dazu noch ein geschätztes Jahreseinkommen von 7-9 Millionen Euro, dann ist der gesamte Transfer 142 - 154 Millionen Euro wert. Im Nachhinein wird der edle Spender und Real Madrid Präsident Perez sagen: "Wir haben Özil für 50 Millionen + Gehalt verkauft, so teuer war Gareth Bale auch nicht." Aber Mesut Özil verließ den Verein nicht, weil er musste, sondern wegen der Gefahr zu wenig Spielpraxis zu bekommen und damit seine WM-Teilnahme in Brasilien zu gefährden.

Auf dem FIFA 14 (UK) Cover noch im Spurs Trikot
Nach dem großen Hin und Her stand die große Frage im Raum: Wird Gareth Bale seine außerordentlichen Leistungen auch bei Real Madrid fortführen können? Kann er neben anderen brillianten Fußballern wie dem genannten Cristiano Ronaldo, Karim Benzema oder dem ebenfalls neu verpflichtenden spanischen Supertalent Isco bestehen? Die Antwort lieferte er im seinem ersten Pflichtspiel für Real. Von Beginn an dabei erzielte er den 1:1 Ausgleichstreffer vor der Halbzeit gegen Villareal, wurde aber nach 60 Minuten ausgewechselt. Seit dem spielte nur noch vier mal für die Madrielen, aber kein einziges Mal von Beginn, davon waren zwei Einsätze in der Champions League. Im Moment soll angeblich der Rücken noch etwas zwicken, so dass es nur für Kurzeinsätze reicht. Mit 24 Jahren scheint Gareth Bale noch sehr jung und viele sagen ihm steht die ganz große Karriere noch bevor. 24 ist bei Spielern wie Gareth Bale, die von ihrer Schnelligkeit und Athletik abhängig sind, ein Alter wo die Schnelligkeit kontinuierlich von Jahr zu Jahr abnimmt. Die Spritzigkeit lässt nach, die Muskeln werden schwerer und im gleichen Zug spielen jüngere Spieler auf der gleichen Position groß auf. Solchen Spielern bleibt oftmals nur die Chance ihr Spiel zu ändern. Statt viel zu rennen, lieber den entscheidenen Pass zu spielen. Statt viel zu dribbeln, einen gezielten Schuss ins Eck. 24 ist noch kein Todesurteil eines Flügelspielers, aber es kann durchaus der Höhepunkt sein. Zwei, drei Jahre vielleicht noch, aber spätestens dann stehen andere Spieler hinter einem und kratzen mit den Stollen an der Tür. Andererseits sind 24 Jahre auch noch ein Alter, wo man mit dem medialen Interesse erst einmal umgehen muss. In Tottenham wurde von Spiel zu Spiel gefeiert, ihm wurden Fehler verziehen und Ballkontakte gefeiert. In Madrid steht die neunstellige Summe hinter ihm, er muss Tore schießen und Vorlagen geben und darf keine Fehler machen. Statt frei aufzuspielen, wird Bale in Zukunft erst einmal die Lasten von tausenden Fans auf den Schultern spielen.

Überragen konnte der teuerste Spieler Welt bisher noch nicht. Man wartet bei Madrid weiter ab, hofft, dass seine Verletzungen abklingen und er problemlos Auflaufen kann. Aber auch die Medien warten noch mit einer endgültigen Meinung ab. Schließlich reicht im Fußball oftmals nur ein Spiel, ein Tor um sämtliche Kritik auf den Kopf zu stellen. Es kann aber auch sein, dass nur eine (vergangene) Saison ausreicht um die Kritiker zu bestätigen. Der Druck wird hoch sein - bis er das eine Spiel abliefert und die Fans ihn lieben werden. Eine Möglichkeit bietet ihm der erste Classico der Saison heute Nachmittag um 17:30 Uhr.

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Nur der totale Sieg!?

Wird sich vermutlich auch Red Bull Pilot Mark Webber nach dem Formel 1 Grand Prix von Japan gedacht haben. Nach der Pole-Position sah es für den Australier zunächst einmal so aus als könne er tatsächlich seinen ersten Sieg der Saison verbuchen - wenn er vom Start weg vorne bleibt. Für das Image von Red Bull und insbesondere auch Sebastian Vettel wäre ein Erfolg vom scheidenden Formel 1 Piloten Mark Webber ein versöhnliches Ende gewesen.

Riskantes Überholmanöver von Vettel in Malaysia


Für viele ist wohl immer noch die teils harte, aber faire Überholaktion vom Deutschen beim Großen Preis von Malaysia bekannt. Die Aktion spaltete daraufhin nicht nur die Fans, sondern verfestigte auch die ohnehin schon angespannte Lage der beiden außergewöhnlichen Rennfahrer. Webber, welcher unter Fans und Fahrern für seine sympathische Persönlichkeit einen guten Ruf bekannt ist, fühlte sich durch dieses aggressive Überholmanöver betrogen. Denn im Nachhinein kam heraus, dass sich Vettel der "Multi 21" Teamstrategie widersetzt hatte und dennoch überholte. Diese Taktik sah vor, dass Fahrer Nummer 2 (Webber) vor Fahrer Nummer 1 (Vettel) bleiben soll. Richtig oder falsch? Jetzt wo man zurückblicken kann, sagen einige, dass Webber gewinnen hätte sollen, andererseits ist dies auch die Königsklasse des Motorsports, dort wo jeder gewinnen will - manche um jeden Preis. Andere erinnerten sich auch spontan wieder an Österreich 2002 erinnert, als Barrichello vom Start weg 70 Runden lang geführt hatte und dann plötzlich kurz vor Ziellinie abbremste und Michael Schumacher vorbei fuhr und den Grand Prix gewann. Solche Szenen waren und sind es zwar nicht, die uns an die Aktion zwischen Vettel und Webber erinnern, aber es ist die laut FIA verbotene Stallorder, welche auf verschiedene Weise weiterhin zum Vorschein kommt. Fühlt sich Vettel also im Recht, dass er trotz Anweisungen noch "Racing" betrieben hat? Als objektiver Formel 1 Zuschauer möchte man aber genau das haben, Rad-an-Rad Duelle, Kampf um jeden Zentimeter. Vermutlich sind es aber genau diese Zentimeter zwischen Mark und Seb gewesen die für diese angespannte Situation gesorgt haben.

Vettel zeigt Webber nach der Kollision den Vogel
2010 haben die beiden Teamkollegen schon einmal Rad-an-Rad gekämpft und beide haben verloren. In der 41. Runde des Großen Preis der Türkei versuchte Vettel den Australier links zu überholen, Vettel war zwar mit der Nase vorne, Webber dagegen blieb auf seiner Linie und als Vettel nach rechts fuhr, kollidierte er in das Auto seines Teamkollegen. Vettel holte sich dabei einen Schaden im hinteren rechten Reifen, Webber fuhr stattdessen noch auf das Podium und holte den dritten Platz. Der Deutsche fühlte sich schuldlos und gab die Schuld weiter an den Australier. Vielleicht hätte man schon damals ahnen können, dass dieser Vorfall kein gutes Ende für die kommende Zusammenarbeit der beiden Piloten nehmen würde.

Vergangenes Wochenende war es zwar keine Kollision und auch keine direkte Stallorder, aber es war ein taktisches Meisterwerk von Red Bull, die Sebastian Vettel zum neunten Grand Prix Erfolg der Saison und dem fünften Erfolg in Folge verholfen haben - zum Leiden des Australier. Webber der von der Pole gestartet, wurde aber vom perfekt startenden Lotus-Piloten Grosjean auf Platz Zwei verdrängt. Webber setzte dagegen den Franzosen weiter unter Druck, wodurch er nach 11 Runden bereits zur Box gerufen wurde, daraufhin wurde Lotus Druck gemacht und ließ Grosjean ebenfalls zur Box fahren. Die geplante Zwei-Stopp-Strategie dennoch möglich, währenddessen fuhr sein Teamkollege Vettel an die Spitze und blieb den ersten Stint länger draußen. Während Webber überraschend früh in der 26. Runde abermals an die Box fuhr, wurde Lotus komplett unter Druck gesetzt. Und reagierte mit einem Wechsel in der 29. Runde. Von nun an fuhr Vettel wieder an der Spitze und im Gegensatz zum Australier kam dieser erst in der 37. Runde zum zweiten Mal an die Box und konnte somit das Rennen beenden. Webber dagegen kam in der 43. zum letzten Mal in die Box und schaffte es zwei Runden vor Schluss Grosjean noch zu überholen.

Für Red Bull war es ein Doppelsieg nach Maß. Die Konkurrenz gedemütigt und Vettel quasi zum Titel gebracht. Ein fünfter Platz in den letzten vier Rennen reicht dem dreimaligen Weltmeister aus um in die Spähren von Juan Manuel Fangio und Michael Schumacher zu steigen. Alle drei wären die einzigen Fahrer, die es je geschafft haben mindestens vier Weltmeisterschaftstitel hintereinander zu gewinnen.

Mark Webber
Das Vettel Weltmeister wird da sind spätestens nach Japan nun alle sicher, aber auch bereits zu vor waren alle Experten davon ausgegangen, dass niemand Vettel stoppen könne und deshalb erscheint auch der Strategiewechsel beim Australier Mark Webber  rästelhaft. Wäre ein Sieg Webbers doch Balsam für die angespannte Situation zwischen Fahrer und Team. Es lässt die Frage aufkommen, ist Red Bull auf den totalen Sieg fokussiert? Wollen Sie nichts dem Zufall überlassen? Auf diese Fragen antworte Red Bull Teamchef Horner klassisch, "Webber hat sich früh die Reifen abgefahren, wir mussten die Strategie wechseln." Letztendlich müssen wir uns an die Fakten halten und sehen, dass Red Bull Racing einmal mehr die Dominanz der Formel 1 darstellt, Vettel das Maß aller Dinge und auf dem Weg zum vierten Titel, Webber der nach dem letzten Rennen in Brasilien von der Formel 1 zum Le Mans Rennen wechselt und mit Daniel Ricciardo ist ein 24-jähriger Nachfolger gefunden worden, welcher dazu auskoren sein wird dem Team Folge zu leisten - aber Vorsicht Red Bull auch Ricciardo ist ein Australier.





Donnerstag, 10. Oktober 2013

Die Glückszahlen lauten 4, 5, 6, 21, 28, 31 ...

Diese sechs Nummern werden wohl jeder Anhänger und jede Anhängerin des SC Magdeburg am kommenden Wochenende als ihre Lottozahlen wählen. Dies sind die Rückennummern der anderen Spieler der Mecklenburg-Vorpommern, dabei fehlen aber noch die Nummern 0, 3, 8, 9, 10, 11, 12 und 13.. Gestern Abend empfing der SC Magdeburg die Übermacht aus Kiel. Der THW war bis dato mit 16:0 Punkten in die Saison gestartet, obwohl viele Experten, unter anderem Stefan Kretzschmar, prophezeit haben, dass die Kieler auf Grund der Abgänge von Omeyer, Ilic, Ahlm und Narcisse Probleme haben werden mit der Ligaspitze mitzuhalten. Die Kieler bewiesen das Gegenteil und zogen bis zum 9. Spieltag ohne Punktverlust von dannen.

Das Spiel Magdeburg gegen Kiel ist schon immer ein Klassiker gewesen und bot in früheren Zeiten immer ein gewisses Maß an Spannung und Dramatik. Dieses Mal sollte es aber anders kommen. Die Magdeburger gebeutelt von Verletzten mussten auf die zweite Garde zurückgreifen. Teenies. Gerade mal 21 Jahre alt, einer von denen sogar erst 19. Frisch aus der Pubertät gekommen, die Schule abgeschlossen und nun vor dem Sprung in das wirkliche Leben. Solchen Charakteren wurde die Chance gegeben gegen den großen THW Kiel zu spielen. Als "Frischfleisch" mochte der eine oder andere Außenstehende gedacht haben. Vermutlich dachten die Fans in die gleiche Richtung, "Wie zum Geier soll man denn so einen Punkt holen, oder gar gewinnen?".

Die Bedenken eine deutliche Niederlage einstecken zu müssen verflogen bereits in der vierten Minute als der Linksaußen Matthias Musche mit einem halbhohen Dreher den Kieler Torwart Palicka überwand. Dieses wunderschöne Tor darf gerne als der "Energizer" für die Magdeburger gesehen werden. Das Team von Trainer Alfred Gislason tat sich sehr schwer mit der gegnerischen Rumpfmannschaft, sowohl in der Abwehr, wo die nötige Aggressivität fehlte, als auch im Angriff war die Mannschaft nicht konzentriert genug. Der Wille war ganz klar beim SCM zu spüren, die auch merkten das hier mehr geht als nur abgeschossen zu werden. Ganz nach dem Sprichtwort: Angeschlagene Boxer sind am gefährlichsten lief der THW zum Ende der ersten Halbzeit (16:13) einem Rückstand hinterher. In der zweiten Hälfte dagegen zeigten die Kieler dann ihr anderes, ihr entschlossenes, ihr meisterliches Gesicht. Mit erhobenen Hauptes und mit mehr Wille das Spiel zu drehen, gingen sie in die zweite Halbzeit.

Filip Jicha bot mit insgesamt 10 Toren eine Weltklasse-Leistung. Besser und damit nicht von dieser Welt war die Leistung des Magdeburger Keepers Dario Quenstedt, seine Paraden waren das wirkliche Geheimnis der starken Teamleistung der SCM. Die Kieler kamen nach einem zwei, drei Tore Rückstand zwar immer wieder ran und glichen aus, aber den entscheiden Stich setzen die Magdeburger. Am Ende hieß es 34:31 und die knapp 7.000 Fans waren komplett aus dem Häuschen und feierten ihr Team zu Recht. Die grandiose Teamarbeit und mit der jugendlichen Unerschrockenheit bezwangen die Mecklenburg-Vorpommer den Double-Gewinner aus Kiel.

Magdeburg gelangen damit nicht nur zwei wichtige Punkte, sondern sorgen mit dem Sieg auch dafür, dass die Liga wieder spannend werden kann, auch wenn es erst der 9. Spieltag gewesen war. Übrigens für Kiel ist es die erste Niederlage nach 17 erfolgreichen Spielen gewesen.



Freitag, 4. Oktober 2013

Irgendwas stimmt doch nicht...oder doch?

Irgendwas stimmt hier doch nicht...oder doch?

Kader für die WM-Qualifikationsspiele für Schweden und Irland:

Tor: Rene Adler (Hamburger SV), Manuel Neuer (Bayern München), Ron-Robert Zieler (Hannover 96).
Abwehr: Jerome Boateng (Bayern München), Benedikt Höwedes (Schalke 04), Mats Hummels (Borussia Dortmund), Marcell Jansen (Hamburger SV), Philipp Lahm (Bayern München), Per Mertesacker (FC Arsenal).
Mittelfeld: Lars Bender (Bayer Leverkusen), Sven Bender (Borussia Dortmund), Julian Draxler (Schalke 04), Mario Götze (Bayern München), Sami Khedira (Real Madrid), Toni Kroos (Bayern München), Thomas Müller (Bayern München), Mesut Özil (FC Arsenal), Marco Reus (Borussia Dortmund), Sidney Sam (Bayer Leverkusen), Andre Schürrle (FC Chelsea), Bastian Schweinsteiger (Bayern München).
Joachim Löw
Angriff: Max Kruse (Borussia Mönchengladbach).

Als Nationaltrainer würde ich auch lieber Rene Adler (19 Gegentore in 7 BL-Spielen) und Zieler (12 GT in 3 Länderspielen) setzen als auf einen Roman Weidenfeller (5 Gegentore). Ich würde auch 12 Mittelfeldspieler mitnehmen als einen zweiten Stürmer wie Stefan Kießling (6T in 7 BL-Spielen), zu mal dieser auch kongenial mit Sindney Sam harmoniert. Apropos Mittelfeld.. Nicolai Müller bekommt trotz 6 Tore auch keine Chance? Dafür Mario Götze 2 BL-Spiele, je Note 4. Ein Götze kann jederzeit brillieren natürlich, aber wieso einem Nicolai Müller in seiner Form keine Chance geben? Außer Frage steht, dass das Aufgebot im Mittelfeld absolute Weltklasse ist und nach dem starken 4:4 gegen die Schweden im Spiel würde ich dann auch lieber nur die Besten der Besten im Kader zu haben. Deswegen verzichtet Löw auch weiter auf Kießling und Weidenfeller. 

Ach ja Herr Löw soll im Gespräch mit Herrn Klopp im Bezug auf eine Abneigung von Dortmundspieler gesagt haben: 

"Völlig absurd, wir haben übergeordnete Ziele, denn wir wollen Weltmeister werden!"


Samstag, 28. September 2013

Under the Dome

Stellt euch eine gewöhnliche Glaskugel vor die ihr von euren Liebsten aus dem letzten Urlaub geschenkt bekommen habt. Ihr schüttelt sie und weiße Flocken schwimmen in der Flüssigkeit herum. Zu Weihnachten sieht man solche Kugeln auf so gut wie jedem Weihnachtsmarkt und man findet sie an jedem Winterurlaubsort. Man findet sie aber auch in Städten, wo es so gut wie nie schneit. Miami zum Beispiel - zugegeben 1977 hat es dort einmal geschneit, aber das ist das bisher einzige Mal seit der Wetteraufzeichnung. Andere würden jetzt sagen in Miami schneit es jeden Tag. Stellt euch jetzt vor euer Heimatort in einem wundervollen Spätsommer. Es ist warm, eine leichte Briese weht durch die Haare und berührt die Haut und ihr geht mit eurer Liebsten oder mit eurem Liebsten den Feldwegen entlang spazieren. Weit und breit nur Felder, rechts die Weizenfelder und links die Gerstenfelder. Doch plötzlich merkt ihr, dass die Hand die ihr eben noch gehalten habt, nur noch schlaff an eurer Hand herunter hängt. Was ihr seht ist eine sauber abgetrennte Hand eures Geliebten, eurer Geliebten. Ihr schaut zur ihr, ihm rüber, seht wie der Mund offen steht und Schreie eigentlich heraus kommen kommen müssten - doch es ist alles stumm. Das blut vom Arm und von der Hand tropfen nach unten. Bis ihr feststellt, dass ihr durch eine unsichtbare Wand getrennt seid.

So ähnlich darf man sich den Beginn von "Under the Dome" oder besser "Die Arena" vorstellen. Einem weiteren Meisterwerk oder vielleicht DAS Monumentalwerk des Genies Stephen King.

Urplötzlich stülpt sich eines Tages wie eine unsichtbare Kuppel ein undurchdringliches Kraftfeld über Chester's Mill. Die Einwohner der neuenglischen Kleinstadt sind komplett von ihrer Umwelt abgeschnitten. Und auf einmal gilt kein herkömmliches Gesetz mehr...

Das Buch erhielt sämtliche Bestnoten, gehört zu den "Must-read" Büchern und wird als das Thrillermeisterwerk seit Jahren gefeiert. Nun ist dieses Jahr die adaptive Serie dazu erschienen. Der Pilot ist mit drei Folgen recht lang. Dies wird aber auch benötigt um die Vielzahl der Charaktere vorzustellen und das Geschehen auf zu brechen und zu erklären. Den Machern, unter anderem hat Steven Spielberg seine Finger im Spiel, ist es gelungen die Szenerie langsam aber sicher und präzise dem Zuschauer zu vermitteln. Man fühlt sich nicht überfordert, sondern eher neugierig, fast schon abhängig. Nach Breaking Bad ist dies wohl eine der interessantesten und spannendsten Serien auf dem Markt, obwohl ihr Ende absehbar ist. Übrigens spielt Dean Norris auch bekannt als Hank aus Breaking Bad eine Hauptrolle.

SPOILER - aber hier nicht weiterlesen, wer die Serie noch schauen will.

Ich bewerte lediglich die gesehene Serie und nicht das Buch. Während man zu Beginn der Serie das Gefühl hat alles hat einen Plan, merkt man zur Mitte der Staffel, dass doch einige Charaktere plötzlich verschwinden. Warum, wieso wird zwar mehr oder weniger durch die Machtgier von Big Jim erklärt, trotzdem hätte es wohl nicht geschadet, die Personen länger am Leben zu lassen. Wie gesagt, das Buch ist die Vorlage. In der Serie gibt es auch den einen oder anderen Stolperer. Als erstes fällt auf, dass die Kuppel wohl einen Luft/Sauerstoffwechsel vollzieht. Dies erklärt zumindest, warum es regnet und warum die Bewohner nicht irgendwann ersticken. Auch das Wasser scheint weiterzufließen. Der See der durch die Kuppel getrennt wird, fließt hindurch. Ein weiteres Anzeichen ist, dass sich nirgends Wasser anstaut. Dagegen ist etwas fraglich wieso das Wasser der Feuerwehr durch die Wasserschläuche nicht durch die Wand hindurch fließt. Letztendlich bleiben nach der ersten Staffel noch viele Fragen bezüglich der Kuppel offen, aber man darf davon ausgehen, dass die Kuppel als höheres Wesen angesehen darf, da es unter anderem mit den vier Auserwählten kommuniziert.

SPOILER ENDE

Für den Zuschauer spielt die Kuppel zu Beginn die Hauptrolle. Was? Woher? Wieso? Doch von Folge zu Folge merkt man, dass es sich gar nicht um das Äußere primär dreht. Viel mehr ist die Frage, wie sich eine abgeschnittene Kleinstadt verhält, wenn es von der Außenwelt abgeschnitten ist. Und genau hier liegt der Schwerpunkt der Serie. Hier wird der Horror, der Thriller und die Psychose ins Rampenlicht gestellt. Wie reagiert euer Nachbar, wenn er feststellt, er ist gefangen? Was ist, wenn deine tiefsten Geheimnisse nicht mehr sicher sind? All das bringt "Under the Dome" zum Vorschein. Echter Horror und Grusel ist dennoch nicht vorhanden - dagegen spielt die Psyche eine tragende Rolle, welche dann weiter denken lässt - würde mein Freund oder meine Freundin auch so werden?!

Da es sich bei "Die Arena" um eine abgeschlossene Handlung über sage und schreibe 1296 Seiten (1074 im Original) handelt, war es richtig daraus eine Mini-Serie zu machen, die aber über mindestens zwei Staffeln gehen wird. Betrachtet man nach den 15 Folgen das Ende, so darf man als Serien-Fan eigentlich nur hoffen, dass es nicht mehr als zwei oder drei Staffeln insgesamt werden. Die durch aus sehr dynamische Handlung innerhalb der TV-Serie zum Ende hin, birgt den Anschein, dass alles bald ein Ende hat. Dies dachte man auch von Staffel zu Staffel bei Lost, wo Jack Bender ebenfalls mitproduziert hat.

Das "Under the Dome" kein Kinofilm mit 3+ Titeln geworden ist, dürfen wir wohl Stephen King verdanken. Immerhin brachte er viele und vielseitige Charaktere und zahlreiche Nebenhandlungen ein, dass es fast unmöglich war ohne einige Abstriche zu machen, die Geschichte als Kinofilm zu produzieren.

Sommer 2014 soll es in den USA weitergehen. Seit dem 4. September läuft die erste Staffel im deutschen Fernsehen.



Der Trailer zur Serie.

Donnerstag, 29. August 2013

Back in Business?

Back in Business? Back to back? Neubeginn? Fortsetzung? Wie dem auch sei, heute Abend werden die Champions-League Gruppen für die Saison 2013/14 ausgelost. Mit dabei sind alle vier möglichen deutsche Vereine, FC Bayern (Topf 1), Borussia Dortmund (Topf 3), Bayer Leverkusen (Topf 3) und der FC Schalke 04 (Topf 2). Nach dem der BVB letztes Jahr die "Todesgruppe" mit Ajax Amsterdam, Manchester City und Real Madrid (alle damalige Meister ihrer Liga) sensationell mit dem Gruppensieg überstand und am Ende schließlich nur vom triumphalen FC Bayern gestoppt wurden, kann auch diese Saison wieder der "Worst Case" eintreffen, dies kann den Leverkusenern aber ebenfalls passieren.

Kurzes Beispiel:
Topf 1                Topf 2                    Topf 3                      Topf 4

FC Barcelona     PSG                      BVB                          SSC Neapel

selbst mit der Konstellation kann es für Bayer 04 noch folgendermaßen kommen:


ManU                AC Milan               Bayer 04                   Celtic Glasgow


Aber man könnte PSG auch mit Schalke 04 und den BVB mit Manchester City tauschen und schon hätte man für die Gelsenkirchener den "Worst Case". Und wer jetzt denkt den FC Bayern kann es in Lostopf Nummer 1 nicht treffen, soll man ganz genau hinschauen: FC Bayern, PSG, Manchester City und SSC Neapel können natürlich auch aufeinander treffen. Doch am Ende steht die Phrase: "Wer die Champions-League gewinnen will, muss jeden schlagen können!" und wer die Auslosung im Free-TV schauen will, der schaltet den Live-Stream von ZDF Sport ein: http://www.zdfsport.de/UEFA-Champions-League-23326844.html 
Neben der Auslosung heute in Monaco steht noch die Wahl des besten Fußballers der letzten Saison aus. Aus Bundesliga-Sicht erfreulich ist, dass mit Franck Ribery erstmals seit 2002 wieder ein Spieler der Bundesliga unter den drei Nominierten ist. 2010 wurde erstmals der FIFA Ballon d'Or (franz. Goldener Ball) vergeben. Es ist die Zusammenlegung vom UEFA Fußballer des Jahres und dem der FIFA. Seit der Vergabe des Ballon d'Or ging der Titel nur nach Spanien, zum FC Barcelona, an Lionel Messi. Dreimal den Ballon d'Or und einmal den klassischen FIFA Fußballer des Jahres von 2009. Viermal in Folge also und auch bei der fünften Nominierung steht der kleine Wirbelwind wieder unter den besten drei. Mit dabei auch Cristiano Ronaldo, der zumindest seit 2011 immer als Zweiter vom Podium geht. Damit aber nicht genug. Seit 2010 waren immer Spieler vom FC Barcelona oder Cristiano Ronalo unter den Top3, doch dieses Mal nicht. Dieses Mal mischt der Franzose mit und seine Chancen stehen im Vergleich zu CR7 und Messi deutlich besser. Triple Gewinn (Meisterschaft, Pokal und Champions-League), hinzu kommt seine brutale fußballerische Fähigkeit und sein Ehrgeiz immer das Beste auf dem Feld zu geben. Auch wenn CR7 und Messi gefühlt jede Saison neue Torjäger-Rekorde feiern (letzte Saison schoss Messi 46 und CR7 34 Tore in der Liga), spielt Ribery aber in einer der ausgeglichensten Ligen der Welt. 
Übrigens der einzige deutsche Weltfußballer war Lothar Mattäus im Jahr 1991. Damals spielte Lothar aber für den Inter Mailand und nicht in der Bundesliga, was eine solche Auszeichnung in keinster Weise mindert.