Mittwoch, 16. Oktober 2013

Nur der totale Sieg!?

Wird sich vermutlich auch Red Bull Pilot Mark Webber nach dem Formel 1 Grand Prix von Japan gedacht haben. Nach der Pole-Position sah es für den Australier zunächst einmal so aus als könne er tatsächlich seinen ersten Sieg der Saison verbuchen - wenn er vom Start weg vorne bleibt. Für das Image von Red Bull und insbesondere auch Sebastian Vettel wäre ein Erfolg vom scheidenden Formel 1 Piloten Mark Webber ein versöhnliches Ende gewesen.

Riskantes Überholmanöver von Vettel in Malaysia


Für viele ist wohl immer noch die teils harte, aber faire Überholaktion vom Deutschen beim Großen Preis von Malaysia bekannt. Die Aktion spaltete daraufhin nicht nur die Fans, sondern verfestigte auch die ohnehin schon angespannte Lage der beiden außergewöhnlichen Rennfahrer. Webber, welcher unter Fans und Fahrern für seine sympathische Persönlichkeit einen guten Ruf bekannt ist, fühlte sich durch dieses aggressive Überholmanöver betrogen. Denn im Nachhinein kam heraus, dass sich Vettel der "Multi 21" Teamstrategie widersetzt hatte und dennoch überholte. Diese Taktik sah vor, dass Fahrer Nummer 2 (Webber) vor Fahrer Nummer 1 (Vettel) bleiben soll. Richtig oder falsch? Jetzt wo man zurückblicken kann, sagen einige, dass Webber gewinnen hätte sollen, andererseits ist dies auch die Königsklasse des Motorsports, dort wo jeder gewinnen will - manche um jeden Preis. Andere erinnerten sich auch spontan wieder an Österreich 2002 erinnert, als Barrichello vom Start weg 70 Runden lang geführt hatte und dann plötzlich kurz vor Ziellinie abbremste und Michael Schumacher vorbei fuhr und den Grand Prix gewann. Solche Szenen waren und sind es zwar nicht, die uns an die Aktion zwischen Vettel und Webber erinnern, aber es ist die laut FIA verbotene Stallorder, welche auf verschiedene Weise weiterhin zum Vorschein kommt. Fühlt sich Vettel also im Recht, dass er trotz Anweisungen noch "Racing" betrieben hat? Als objektiver Formel 1 Zuschauer möchte man aber genau das haben, Rad-an-Rad Duelle, Kampf um jeden Zentimeter. Vermutlich sind es aber genau diese Zentimeter zwischen Mark und Seb gewesen die für diese angespannte Situation gesorgt haben.

Vettel zeigt Webber nach der Kollision den Vogel
2010 haben die beiden Teamkollegen schon einmal Rad-an-Rad gekämpft und beide haben verloren. In der 41. Runde des Großen Preis der Türkei versuchte Vettel den Australier links zu überholen, Vettel war zwar mit der Nase vorne, Webber dagegen blieb auf seiner Linie und als Vettel nach rechts fuhr, kollidierte er in das Auto seines Teamkollegen. Vettel holte sich dabei einen Schaden im hinteren rechten Reifen, Webber fuhr stattdessen noch auf das Podium und holte den dritten Platz. Der Deutsche fühlte sich schuldlos und gab die Schuld weiter an den Australier. Vielleicht hätte man schon damals ahnen können, dass dieser Vorfall kein gutes Ende für die kommende Zusammenarbeit der beiden Piloten nehmen würde.

Vergangenes Wochenende war es zwar keine Kollision und auch keine direkte Stallorder, aber es war ein taktisches Meisterwerk von Red Bull, die Sebastian Vettel zum neunten Grand Prix Erfolg der Saison und dem fünften Erfolg in Folge verholfen haben - zum Leiden des Australier. Webber der von der Pole gestartet, wurde aber vom perfekt startenden Lotus-Piloten Grosjean auf Platz Zwei verdrängt. Webber setzte dagegen den Franzosen weiter unter Druck, wodurch er nach 11 Runden bereits zur Box gerufen wurde, daraufhin wurde Lotus Druck gemacht und ließ Grosjean ebenfalls zur Box fahren. Die geplante Zwei-Stopp-Strategie dennoch möglich, währenddessen fuhr sein Teamkollege Vettel an die Spitze und blieb den ersten Stint länger draußen. Während Webber überraschend früh in der 26. Runde abermals an die Box fuhr, wurde Lotus komplett unter Druck gesetzt. Und reagierte mit einem Wechsel in der 29. Runde. Von nun an fuhr Vettel wieder an der Spitze und im Gegensatz zum Australier kam dieser erst in der 37. Runde zum zweiten Mal an die Box und konnte somit das Rennen beenden. Webber dagegen kam in der 43. zum letzten Mal in die Box und schaffte es zwei Runden vor Schluss Grosjean noch zu überholen.

Für Red Bull war es ein Doppelsieg nach Maß. Die Konkurrenz gedemütigt und Vettel quasi zum Titel gebracht. Ein fünfter Platz in den letzten vier Rennen reicht dem dreimaligen Weltmeister aus um in die Spähren von Juan Manuel Fangio und Michael Schumacher zu steigen. Alle drei wären die einzigen Fahrer, die es je geschafft haben mindestens vier Weltmeisterschaftstitel hintereinander zu gewinnen.

Mark Webber
Das Vettel Weltmeister wird da sind spätestens nach Japan nun alle sicher, aber auch bereits zu vor waren alle Experten davon ausgegangen, dass niemand Vettel stoppen könne und deshalb erscheint auch der Strategiewechsel beim Australier Mark Webber  rästelhaft. Wäre ein Sieg Webbers doch Balsam für die angespannte Situation zwischen Fahrer und Team. Es lässt die Frage aufkommen, ist Red Bull auf den totalen Sieg fokussiert? Wollen Sie nichts dem Zufall überlassen? Auf diese Fragen antworte Red Bull Teamchef Horner klassisch, "Webber hat sich früh die Reifen abgefahren, wir mussten die Strategie wechseln." Letztendlich müssen wir uns an die Fakten halten und sehen, dass Red Bull Racing einmal mehr die Dominanz der Formel 1 darstellt, Vettel das Maß aller Dinge und auf dem Weg zum vierten Titel, Webber der nach dem letzten Rennen in Brasilien von der Formel 1 zum Le Mans Rennen wechselt und mit Daniel Ricciardo ist ein 24-jähriger Nachfolger gefunden worden, welcher dazu auskoren sein wird dem Team Folge zu leisten - aber Vorsicht Red Bull auch Ricciardo ist ein Australier.





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