Dienstag, 24. Juni 2014

Der "King" steigt aus! Kommen nun die Vier-Musketiere?

Am heutigen Tage hat der Berater von LeBron James bekanntgegeben, dass die Nummer 6 der Miami Heat aus seinem Vertrag aussteigt. Aufgrund seiner "Early Termination Option" konnte der viermalige MVP bereits ein Jahr vor Ablauf seines Vertrages aussteigen.

Nach den verlorenen NBA Finals wurde in der Fanszene bereits vermutet, dass "LBJ" die Option zieht und sich einem neuen Team anschließt. Dieses Vorgehen wurde von Experten aber kritisiert, da es nicht "königlich" sei sich einem neuen "Contender" anzuschließen nachdem man die Finals verloren hatte.

Die Vier-Musketiere?

Der "King" könnte auch bei Miami bleiben.
(Quelle: ESPN.com)
Die Folgen vom Ausstieg können vielfältig sein. Zum einen kann es sein, dass Pat Riley bereits einen neuen Masterplan für seine Heat hat. Wenn neben James noch Wade und Bosh die ETO ziehen, könnten sie sich für weniger Gehalt wieder Miami anschließen und zu dem die Möglichkeit eröffnen einen weiteren Free Agent zu verpflichten. Mit Carmelo Anthony befindet sich ein weiterer Superstar im FA-Pool. Würden die vier zusammenspielen, wären sie sofort wieder der Top-Favorit auf den Titel und würden damit vor einen legendären NBA-Geschichte stehen.

Andererseits könnte sich James auch tatsächlich ein neues Team suchen, wenn die Optionen in Miami nicht sinnvoll seien. Als potenzielles Team werden unter anderem die Los Angeles Lakers rund um Kobe Bryant gehandelt. Ein Wechsel von James würden die Lakers sofort wieder zu einem ernst zunehmenden Gegner in der Western Conference machen. Titelchancen scheinen dennoch sehr gering.

Ungeachtet dessen wird ab sofort die gesamte Liga hinter LeBron James her sein und hoffen, dass sie das glückliche Team sind, wo der beste Spieler seiner Zeit spielt.

Regel-Reform in der NBA. Die stärkste Basketballliga der Welt nimmt sich ein Vorbild bei der BBL.

Die National Basketball Association gibt für die nächste Saison bekannt, dass jedes Team maximal zwei ausländische Spieler zur gleichen Zeit auf dem Parkett haben darf. Grund für die Änderung sei die Dominanz der San Antonio Spurs in den letzten 17 Jahren. "Wir haben eingesehen, dass es so wie es aktuell ist, keinen Sinn mehr macht", so Adam Silver.

Können bald wieder lachen. Die "Big Three" der Heat.
(Quelle: http://blacksportsonline.com)
Auslöser für den harten Einschnitt in das Regelwerk der NBA war nicht zuletzt die Aufstellung der Spurs Spieler Parker, Ginobili, Splitter, Diaw und Mills während der Finals. Die Spurs dominierten die "Big Three" rund um LeBron James auch ohne einen einzigen Amerikaner. "Wir wussten einfach nicht, was wir tun sollten. Das hatte nichts mehr mit amerikanischen Basketball zu tun", äußerte sich Heat-Coach Erik Spoelstra nach der Final-Serie. Als "unfair" betitelte der mittlerweile 32-jährige Dwayne Wade die Aufstellung der Spurs. "King James" begrüßt die Regeländerung: "Dank der Regeländerung können wir davon ausgehen in den nächsten Jahren wieder um Titel mitzuspielen. Für Tim, Tony und Manu ist es natürlich ein herber Rückschlag im Kampf um den Repeat."

Die NBA nimmt sich damit ein Beispiel an der deutschen BBL, die seit 3 Jahren die "deutsche Quote" eingeführt hat. So muss jedes Team mindestens 6 von 12 Spielern mit deutschem Pass im Kader haben. Die Einführung der "amerikanischen Quote" ist auch ein Fingerzeig auf die kommende Draft. Mit Joel Embiid, Dante Exum, Dario Saric und Nik Stauskas sind gleich vier mögliche Top-10 Draftpicks im Pool und alle würden dem jeweiligen Team Probleme mit der Einhaltung der Quote bringen.

Wie die Manager und Trainer die neue Regel handhaben werden und welchen Einfluss die Quote auf den Spielbetrieb hat, werden wir erst mit der nächsten oder übernächsten Saison sehen. Auch ist nicht bekannt, welche Strafen für die Teams zukommen im Fall einer Missachtung der Regel.

Dienstag, 10. Juni 2014

WM 2014: And the winner is...

Das Logo der WM 2014
Freitag geht es los. Das größte Sportereignis der Welt geht in die 20. Runde und findet zum zweiten Mal in Brasilien statt. Kontroversen über Zustände und Sinnhaftigkeit des Turniers gab und gibt es zur Genüge. Während sich auf dem sozialen und politischen Gebiet viele einig sind, gibt es sportlich gesehen nur sehr wenig Einigkeit.

Einig ist man darüber wer die nächste Runde erreichen wird und wer die besseren Chancen auf das Viertelfinale hat. Aber danach herrscht große Diskussion: "Die Brasilianer sind ganz klar die nächsten Champions!", "Quatsch, der Druck viel zu groß!", "Die Spanier verteidigen den Titel!", "Die sind doch viel zu alt..", "Die Deutschen mit der riesigen Offensivkraft und dem Bollwerk werden gewinnen!", "Das kleine Belgien wird die größte Nation sein!". Bis zum 13. Juli wird es solche Diskussionen jeden Tag geben, das ist Gewiss. Doch wer hat denn nun die größten Chancen?

Brasilien

Neymar mit dem Confed-Cup-Pokal.
Dieses Jahr der WM-Pokal?
Heimvorteil, starke Abwehr, Neymar und Scolari lauten die Keyfacts für dieses Team. Aber reicht das? Welcher Heimvorteil? Brasilien spielt zu Hause, ok. Aber von den Spielern selbst ist kaum mehr als nur noch das Heimatland aus dem sie kommen. Gewiss, jeder Gegner Brasiliens wird es sichtlich schwer haben gegen die Fans anzustürmen, aber unschlagbar ist die Selecao auch nicht. Brasiliens größte Stärke ist nicht wie immer gedacht der Angriff. Zweifellos ist diese nicht verachten, das Prunkstück ist aber die Defense. Daniel Alves, Thiago Silva, David Luiz und Marcelo, dahinter Dante, Maxwell und Maicon. Ein Star-Ensemble auf nur zwei Positionen. Ein brutaler Kampf um den Stammplatz fördert die Konzentration und den Willen das beste aus sich herauszuholen. Das englische Mittelfeld um Fernandinho, Oscar, Ramires und Paulinho wird komplettiert von Neymar, Hulk und Fred - dem einzigen noch in Brasilien lebende Spieler.

Es wird nicht der wunderbar anzuschauende Zauberfußball sein, der Brasilien bis ins Endspiel tragen kann, sondern der Wille und die harte Arbeit im eigenen Land erfolgreich zu sein. Genau darauf setzt Scolari und könnte Erfolg haben.


Frankreich

Auf Zusammenarbeit, Harmonie und Wille setzt auch Didier Deschamps bei seiner Équipe Tricolore. Mit der Ausbootung von Samir Nasri legte er den Grundstein und will nach der Skandal-WM von 2010 wieder an die glorreichen Zeiten anknüpfen. Die Mannschaftsstärke dafür hat er. Egal ob Abwehr, Mittelfeld oder Sturm, überall sind Weltstars oder welche die auf dem besten Wege dahin sind - auch ohne Franck Ribery, dies zeigte auch der Erfolg über Jamaika. Das 8:0 gegen Jamaika sollte man natürlich nicht überbewerten, aber ein Fingerzeig für die Klasse der Franzosen ist es alle mal.


Deutschland

Wird es seine WM? - Mario Götze
Bis zum Spiel gegen Armenien schien Deutschland das Land vor dem sich die meisten fürchten würden. Doch ein Knick, ein verzehrtes Gesicht und eine traurige Gewissheit später wurde daraus ein mehr als schlagbarer Gegner. Eine Unterschätzung mit weitreichenden Folgen? Der Verlust von Marco Reus ist sicherlich der schmerzhafteste Verlust der Deutschland passieren konnte. Doch sind sie damit gleich kein Favorit mehr auf den Titel? Natürlich nicht. Draxler, Schürrle, Götze, Müller, Kroos, Podolski und Özil sind da immer noch und können genau so gut den Ball von A nach B passen und im Fall einer Chance auch ins Tor befördern. Die größte Stärke des Teams ist gleichzeitig auch die größte Schwäche: Die Unberechenbarkeit eines Joachim Löws. Statt eines echten Stürmers, nominierte der Bundestrainer einen Defensivmann nach - mit Begründung. Doch die Zweifel werden bis zum Schluss bleiben, ob es wirklich sinnvoll ist eine Weltmeisterschaft ohne einen Stürmer zu bestreiten. Natürlich ist noch Miroslav Klose mit an Bord. Doch dem alten Herren in allen Ehren, wenn das Spiel über mehr als 90 Minuten gehen sollte, wird dem Ex-Lauterer die Luft ausgehen und dann fehlt die Alternative.

Nur Jammern auf hohem Niveau? Möglich. Denn an der Intensität der Offensive wird es am Ende nicht fehlen dürfen. Zu vielfältig und erfahren sind die Müllers, Götzes und Poldis. Selbst die Abwehr scheint auch ohne Berücksichtigung von Marcel Schmelzer stabil und tief zu sein. Um die Torwartposition braucht sich Fußball-Deutschland sowieso keine Sorgen machen. Letztendlich steht und fällt alles mit dem Abschneiden der Nationalelf. Holen sie den Titel, wird jeder sagen "Gut gemacht, Jogi!" und wenn nicht werden die Rufe nach einem Trainerwechsel wieder lauter.


Spanien

15 Champions-League Halbfinalisten, 7 Finalisten und Fernando Torres wollen den Titel verteidigen. Schwäche: Fehlanzeige. Einzig der ausbleibende Hunger könnte ein Grund für das Scheitern der spanischen Nationalmannschaft werden oder das Motivationsloch der Barca und Atletico Spieler könnten zum Problem werden. Doch wer daran glaubt, der kennt Vincente Del Bosque nicht. Er wird alles daran legen den Titel zu verteidigen und weis wie man eine Truppe motivieren kann. Der Weg zum WM-Titel kann und wird nur über Spanien gehen.


Italien - Die Totgelaubten

Seine letzte Weltmeisterschaft?
- Andrea Pirlo
Wie Deutschland, mussten die Italiener ebenfalls einen Schock überstehen. Riccardo Montolivo heißt der starke Mann im Mittelfeld, der aufgrund eines Schienbeinbruches nicht mitfahren kann. Obwohl die italienischen Vereinsmannschaften in den letzten Jahren auf europäischer Bühne so gut wie keine Rolle spielten, ist die Squadra Azzurra stark aufgestellt. Die Mischung aus Veteranen und jungen Spielern könnte das Rezept sein um bei dieser Weltmeisterschaft weit zu kommen. Egal ob es erfahrene Mittelfeld mit Andrea Pirlo und Thiago Motta ist, oder die eingespielte Defensive mit Rekordmann Gianluigi Buffon oder ob es der junge und wirbelnde Sturm rund um Balotelli und Torschützenkönig Immobile ist. Die Italiener scheinen von der europäischen Bühne zwar verschwunden zu sein, bei der Weltmeisterschaft sollte man sie dennoch auf dem Zettel stehen haben.


Die Unbekannten

Belgien

Mehr als ein Geheimfavorit - die "Roten Teufel"
Vom Geheimfavoriten zum Mit-Favoriten. Die Belgier haben eine grandiose Geschichte hinter sich und eine goldige Zukunft. Eden Hazard, Moussa Dembele, Kevin de Bruyne, Romelu Lukaku, Thibaut Courtois, Vincent Kompany oder Marouane Fellani. Diese und noch mehr sind die Zukunft des belgischen Fußballs und versprechen glorreich zu werden. Ob es bei dieser Weltmeisterschaft für den Sprung unter den Top-4 reichen wird, darf angezweifelt werden. Für eine Überraschung sind sie in jedem Fall gut und wenn es nicht bei dieser Endrunde klappt, dann vielleicht in zwei Jahren bei der Fußball-Europameisterschaft.

Portugal

CR7 - Hoffnung Portugals
Die goldene Zeit zum Anfang des Jahrzehnts scheint verflogen zu sein. Geblieben ist CR7. Cristiano Ronaldo. Das Gesicht und die Hoffnung eines ganzen Landes. Doch so begnadet seine fußballerischen Fähigkeiten auch sein mögen. Für ein gutes Abschneiden muss mehr sein als nur ein Weltfußballer. Hier sind auch die meisten Fragezeichen. Sicher ist, dass er spielen wird. Wie gut und beschwerdefrei wird man sehen, doch wenn nicht, wer hilft ihm? Nani, Postiga, Almeida, Pepe, Meireles. Die üblichen Namen, die üblichen Puzzleteile. Immerhin schafften die Portugiesen den Halbfinaleinzug bei der EM in Polen und der Ukraine und scheiterten letztlich nur am späteren Sieger Spaniens. Doch der Weg nach Brasilien war alles andere als leicht. Nur durch eine Gala-Vorstellung von Ronaldo im Playoff-Spiel gegen Schweden konnte man sich für die Endrunde qualifizieren. Auch die Testspiele zeigten, dass es ohne Cristiano Ronaldo nicht rund läuft. Spielt er überirdisch kann es weit gehen, bringt er "nur" Normalform an den Tag, wird es eng.

Argentinien

Sergio Agüero, Gonzalo Higuain, Ezequiel Lavezzi, Angel Di Maria und Lionel Messi lassen jeden Offensiv-Liebhaber das Wasser im Mund zusammenlaufen. Doch dann? Die Abwehr wird von Pablo Zabaleta und Ezequiel Garay getragen. Doch trotz der vielen Individualisten reichte es bei den letzten Endrunden nicht über das Viertelfinale hinaus. 2002 schied man sogar in Gruppenphase bereits aus. Argentinien hat die Spielstärke für eine Überraschung, doch als Mitfavorit zu gelten fehlt neben der Kontinuität auch das Vertrauen im eigenen Land

Fazit

Sollten Spanien und Brasilien jeweils ihre Gruppen gewinnen, sind die Wahrscheinlichkeiten sehr hoch, dass wir beide im Finale wiedersehen. Frankreich oder Deutschland könnten nach Uruguay und den Niederlanden die Gegner Brasiliens werden. Spanien dagegen muss sich gegen Italien und Belgien/Argentinien durchsetzen um bis nach Rio de Janeiro zu kommen, wo das Endspiel der Weltmeisterschaft 2014 stattfinden wird.

Darum wird es vom 12. Juni bis 13. Juli gehen

WM 2014: Vier Wochen der gleichen Meinung

Das Logo der WM 2014
Zwei Tage vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft herrscht in fast jedem Land der Welt eine große Erwartungshaltung. Das bevorstehende Fußball-Fest lässt einmal wieder jeden zu Wort kommen und jeder hat seine eigene Philosophie was die nächsten vier Wochen bringen werden. Ob es die obligatorischen Fußball-Hasser und Pessimisten sind, die in Deutschland schon das Vorrunden-Aus sehen oder ob es die wie aus dem Boden sprießenden Fußball-Nerds sind, die alle zwei bis vier Jahre plötzlich die Allwissenden des runden Leders sind. Selbst die, die mit Fußball so gar nichts am Hut haben, schauen sich zumindest die deutschen Spiele an, damit sie auf Arbeit keine Selbstgespräche führen müssen.

Während die Kinder schon seit geraumer Zeit fleißig Panini Bilder sammeln und ihre Eltern zu einem Kredit zwingen, steigen auch die Ungläubigen unter uns langsam aber sicher auf den WM-Zug auf. Egal aus welchem Lager man kommt, die nächsten vier Wochen wird man gemeinsam Fußball schauen oder zumindest davon hören - ob man will oder nicht.

Panini-Bilder haben die einen
oder anderen Eltern schon
zur Verzweiflung gebracht -
und die Sammler erst!

So ist ab dem 12. Juni jeder von uns ein Analyst des Fußballspiels - zum Glück! Denn wenn wir es nicht wären, was sollten wir dann auf der Arbeit tun? Das Wetter macht jedem Unternehmen ohne Klimaanlage einen Strich durch die Rechnung und wenn man den Mitarbeitern auch noch die ausgiebigen Unterhaltungen - bis zu 8 Stunden ohne Mittagspause - über das letzte und nächste WM-Spiel untersagt, dann braucht man sich nicht wundern, wieso die eigenen Mitarbeiter plötzlich vier Wochen krankgeschrieben sind.

23 Männer und ihre Trainer und Betreuer bringen eine ganze Nation zum schwärmen, zum jubeln, zum weinen. Ob diesen Männern das bewusst ist? Vielleicht. Aber der Nation ist bis zum 13. Juli nicht bewusst, dass das normale Dasein am 14. Juli wieder Bestand hat. Man(n) wird sich ärgern, dass man vier Wochen für umsonst frei gemacht hat - vor allem wenn das Wetterradar sonnige 30°C für die nächsten Wochen anzeigt.

Herr Meyer traf seine
persönliche Entscheidung
Am Ende sind aber alle der gleichen Meinung wer die Schuld zu tragen hat - der Schiedsrichter. Genau! Es spielt keine Rolle wie das Spiel ausgeht, für den Schiedsrichter heißt das nur, dass er im Verlierer-Land ein Einreise-Verbot bekommt und sollte daher die Pfeife weise ertönen lassen. Als Schiedsrichter sollte man sich zu jedem Land eine ausführliche Pro und Kontra Liste erstellen, damit man in engen und strittigen Situationen die persönlich richtige Entscheidung trifft. Wie das geht können sich alle WM-Schiedsrichter bei Florian Meyer im DFB-Pokalendspiel 2014 abschauen - ja es weder verdaut, noch wird es vergessen.

In diesem Sinne fröhliche und verrückte Fußball-Wochen!