Freitag, 16. Mai 2014

Der große Finalcheck zum DFB-Pokal Endspiel


Das Saisonfinale findet am morgigen Samstag in Berlin ihren Höhepunkt. Das Spiel der Spiele, wo es um mehr als einen Titel geht, "es geht um die Vorherrschaft", wird Thomas Müller bei Sport1 zitiert. Ob da was dran ist, vermag ich an dieser Stelle (noch) zu beurteilen. Fest steht aber, dass der BVB sicher nicht als krasser Underdog in dieses Spiel gehen wird. Auch wenn Klopp, Watzke und Zorc immer wieder davon reden, dass die "Bayern noch weit voraus" sind, so muss man doch zwischen Wirtschaft und Sport differenzieren und damit kommen wir zum Vergleich beider Teams.

Torwart

Die Nummer 1 
Bei beiden Mannschaften steht ein deutscher Nationaltorhüter zwischen den Pfosten. Beim FC Bayern Manuel Neuer, die Nummer 1 der deutschen Nationalmannschaft und Roman Weidenfeller, die Nummer 2, beim BVB. Statistisch führt der ehemalige Schalker den Vergleich an. Schaut man aber etwas genauer hin, erkennt man schnell, dass Neuer vor allem wegen der starken Abwehr des FC Bayern und der ballbesitzorientierten Strategie von Pep Guardioula profitiert. Zweifellos ist es aber, dass auch er in entscheidenden Spielen zur Stelle ist. Weidenfeller dagegen musste dagegen des Öfteren  hinter sich greifen. Mit entscheidend dafür ist sicherlich der ständige Wechsel seiner Abwehr im Verlaufe der Saison. Andererseits ist Weidenfeller auch ein emotionaler Torhüter, der in der Vergangenheit auch die eine oder andere falsche Entscheidung getroffen hat. Nichtsdestotrotz spielt er gegen den FCB immer besonders stark und war auch Garant für den Erfolg im Jahr 2012 und auch in der Champions League. Da die Abwehr einen extra Abschnitt bekommt, endet dieses Duell in einem Unentschieden.

1:1

Abwehr

Bereits angesprochen ist die Abwehr des FC Bayern die Stärkste in der vergangenen Bundesligasaison und hat im Vergleich zu Borussia Dortmund den Vorteil, dass sie die Saison über immer problemlos zusammenspielen konnten. Dante und Boateng machten die Saison über einen Weltklasse Job, auch wenn in den letzten Spielen diese Weltklasse vermisst wurde. Beim BVB dagegen gab es zu viele Verletzungen, zu viele Ungereimtheiten. Unter anderem musste mit Manuel Friedrich sogar kurzfristiger Ersatz geholt werden, weil die Innenverteidiger Hummels und Sobotic ausgefallen waren. Aktuell steht die Innenverteidigung beim BVB aber blendend vor Roman Weidenfeller. Im entscheidenden Spiel gegen Real Madrid und im Prestige Duell gegen den FC Bayern blieb die Deckung ohne Gegentreffer und geht mit vollem Selbstbewusstsein in das Finale.

Auf den Außenbahnen kam die Saison Lukas Piszceck wieder zurück und links konnte Erik Durm auf sich aufmerksam machen. Ob er tatsächlich für den wiedergekehrten Schmelzer im Finale auflaufen wird, ist dennoch fraglich. Ebenfalls stark besetzt sind die Bayern. Mit Philip Lahm - sollte er auf einer der Außenbahnen starten - haben sie den besten Außenverteidiger der Welt auf ihrer Seite. Auch wenn er immer wieder auf verschiedene Positionen gesetzt wurde, gehört er dennoch nach Außen. Auf der anderen Seite sind die Bayern mit Rafiniha ebenfalls gut bestückt. Bietet aber nicht die Qualitäten eines Lukas Pisczeck auf. Trotzdem geht der Punkt an die Bayern.

2:1 Bayern München

Mittelfeld


Götze zwischen
Vergangenheit
 und Zukunft
Kein anderes Team auf der Welt hat so viel Qualität auf dem Feld und auf der Bank wie der FC Bayern München. Obwohl der Start von Schweinsteiger fraglich ist und Thiago aufgrund einer Verletzung aussetzen wird, hat mit Kroos, Martinez oder sogar Lahm noch weitere mehr als bloße Alternativen auf der „6“. Über die Offensive der Bayern weiß man oftmals gar nicht, wo man anfangen soll. Ribery/Robben auf dem Flügel? Oder doch lieber Götze und Müller? Müller doch lieber in die Spitze? Ribery vielleicht sogar auf die Bank? Shaquiri wäre da notfalls auch noch zu nennen, wenn man sich gar nicht entscheiden kann. Kross könnte auch auf offensiv spielen. Egal wie man es drehen will, die Starter stehen in jedem Fall unter Druck, denn von der Bank kann jederzeit adäquater Ersatz kommen.
Dies ist beim BVB nicht ganz so. Sicherlich mit Reus, Mkhitaryan, Sahin, Aubameyang, Kuba und Großkreutz hat man ein starkes Aufgebot, dass ohnehin sehr gefährlich ist. Doch im Gegensatz zu den Bayern haben sie nicht die Möglichkeit von der Bank neue und vor allem entscheidende Impulse zu bringen. Die Borussia ist bezüglich der Startformation auf Augenhöhe, aber eben auch nur das. Sollte einer dieser Spieler nicht in Topform sein oder sich verletzen, fehlt es dem Team an gleichwertigen Alternativen. Daher geht auch dieser Punkt an die Bayern.

3:1 Bayern München

Sturm


Sein (vorerst) letztes Spiel
in Schwawrz-Gelb
Mit 94 Toren ist die Offensive des FC Bayern die beste der vergangenen Saison, auch wenn der eigene Rekord von 101 Toren nicht gebrochen werden konnte. Aber was den Sturm betrifft, so lässt er oft genug zu Wünschen übrig. Nicht zuletzt deshalb hat man alles gegeben um den frischen Torschützenkönig der Bundesliga zu bekommen, der aber wohl selbst auch freiwillig an die Isar wechseln wird. Mandzukic ist ein Tier vor dem Tor. Physisch stark, guten Torinstinkt und sich für die Drecksarbeit nicht zu schade. Eben ähnlich wie Robert Lewandowski. Dabei scheint es, als ob er in einem leichten Tief steckt. Es macht den Eindruck, dass das Vertrauen des Trainers nicht zu 100% vorhanden ist. Zu mal ein alter Pizzarro immer wieder auf sich aufmerksam machte in dem er Tore schoss. Dennoch ist keiner der beiden dem Polen von Borussia Dortmund ebenbürtig. Lewandowski hat sein Wort gehalten alles für den Verein und das Team zu geben. Er hat es mit der Torjägerkrone, seinen Toren im Pokal und Champions-League bewiesen. Sein letztes Ziel ist ein Titel. Der Pokal. Noch einmal den Fans danken, sich mit Größe verabschieden. Die emotionale Lage und die Weltklasse Fertigkeiten bringen dem BVB den Anschlusspunkt.

3:2 Bayern München

Trainer


Das Duell der Strategen
Normalerweise müsste man an dieser Stelle Lobeshymnen über beide Trainer abhalten. Aber alle Fußballfans wissen, dass sich hier zwei Trainer gegenüberstehen, die erstens viel Respekt voreinander haben und zweitens für ihr eigenes System stehen. Als die Bayern übermächtig erschienen, war es allerdings Jürgen Klopp und seine Jünger, die das System Guardiola geknackt haben. Im eigenen Stadion die Schmach aus dem Hinspiel egalisiert und vielleicht ein bisschen mehr. Ein deutlicher Fingerzeig. Das der FC Bayern mit „Tiki-Taka“ Erfolg hatte und hat, sei unbestritten, aber eben nicht mehr gegen den BVB. Klopp fand einen Weg und wird ihn wieder finden. Es liegt also auf Seiten Guardiolas ob er über seinen Schatten springen kann oder ob er es wieder mit Ballbesitz probieren wird. Da der Vergleich zwischen beiden Teams 3:3 ausging, wird es auch beim Vergleich der Trainer keinen Sieger geben.

4:3 Bayern München

Die aktuelle Form


Klarer Sieg zum Abschluss der Saison im Olympiastadion, sich auf das Stadion bereits eingewöhnen können, die Zuschauermassen bereits einmal wirken lassen und dann noch mit tosenden Applaus verabschiedet zu werden. Das alles spricht für den BVB. Überhaupt waren die letzten Wochen sehr erfolgreich für die Borussia. Sieg gegen Real Madrid, Sieg gegen den FC Bayer, Torjägerkanone gewonnen und dazu kaum Unruhen um personelle Angelegenheiten. Die Schwarz-Gelben haben ihren Rhythmus, können sich noch gut an das Rückspiel gegen die Münchener erinnern und haben vor allem noch keinen Titel in dieser Saison gewonnen (ausgenommen der Super-Cup). Hinzu kommt, obwohl man gegen Real Madrid aus der Champions-League ausgeschieden ist, ein beeindruckendes Spiel abgeliefert hat, was dazu führte, dass die Spieler, Fans und der ganze Verein wieder an sich glaubte.

Die Bayern dagegen haben derzeit keinen Rhythmus. Vom Übermeister zur kleinen Randnotiz in der Liga geworden, eindeutig aus der Champions-League ausgeschieden und auch im letzten Heimspiel der Saison mit Mühe und Not einen 1:0 Sieg gegen den kriselnden VfB Stuttgart errungen. Das alles klingt nicht nach einem angehenden Titelverteidiger. Trotzdem muss Vorsicht geboten werden. Die Bayern sind angestochen, sie wissen selbst, dass nur ein Titel die Saison retten kann. Nichts anderes zählt. Und eine Sportphrase sagt, dass ein angeschlagener Boxer immer noch gefährlich ist.
Trotzdem geht der Punkt hier an die Borussia aus Dortmund.

4:4 Unentschieden

Wer dieses Spiel am Ende gewinnen wird, hängt vor allem daran, wer den Sieg am meisten will. Die Dortmunder scheinen das Team der Stunde zu sein, die Bayern werden sich nach der Schmach der letzten Wochen nicht mit einer Niederlage aus der Saison verabschieden wollen. Welchen Anteil bei einem solchen Spiel die Fans haben werden ist ebenfalls schwer zu sagen. Auch ob sich Pep dafür entscheidet eine andere Strategie zu fahren bleibt bis zum Anpfiff ungewiss. Gewiss ist dagegen, dass es im Vergleich zum Unentschieden in der Liga und im Vergleich hier in jedem Fall einen Sieger geben wird. Ob dies nach der regulären Spielzeit, Verlängerung oder wie im Europa-Pokal Finale zwischen Sevilla und Lissabon im Elfmeterschießen entschieden wird, dass wird der Zuschauer am Samstag ab 20:30 Uhr selber sehen können.


Seit 1985 werden im Berliner Olympiastadion die Endspiele des DFB-Pokals ausgetragen

La Pulga verdient demnächst 2.700€ - die Minute

Kaum einer ist so technisch versiert wie er, er steht für einen ganzen Verein, für eine ganze Stadt. 1,69 Meter misst er und wird ab kommender Saison der teuerste Fußballer der Welt sein. Die Rede ist von Lionel Messi vom FC Barcelona.

Zukünftiges Jahresgehalt: 24.000.000 Euro
Laut Sport1.de wird der kleine Argentinier seinen Vertag verlängern und sein Gehalt von 16 auf 24 Millionen Euro Jahresgehalt. Damit wird umgerechnet 2.700 € pro Minute verdienen. Das wären ca. 13.500 € für den Toilettengang am Morgen. Manch einer wäre mit diesem Gehalt im Monat schon zufrieden.

Der Fußball beweist damit einmal mehr wie absurd horrende Summen gezahlt werden. Der nächste der bei seinem Club an die Tür klopfen wird und nach einer Gehaltserhöhung fragen wird, ist mit Sicherheit der amtierende Fußballer des Jahres Cristiano Ronaldo.

Kleine Randnotiz am Ende: In Spanien herrscht trotz starkem Rückgang von Arbeitslosen eine Arbeitslosenquote von ca. 25%.

Godzilla



Ein Klassiker der Filmgeschichte läuft derzeit in den deutschen Kinos über die Leinwand. Der „King of Monsters“ ist zurück und spektakulärer als je zuvor. Egal ob eine Stadt im Süden Japans, Honolulu, Las Vegas oder San Francisco. Keine Stadt am Pazifik ist vor ihm sicher. Dabei meint er es doch gar nicht so böse mit den Menschen. Geschätzte 120 Meter groß, 40 Meter breit und sicherlich kein Leichtgewicht ist Godzilla der im neuen Remake die Menschen vor „Muto“ rettet. Dabei haben die Menschen ihn in den 50er Jahren ordentlich eingeheizt in dem die Regierungen der USA und der damaligen UdSSR zahlreiche Atombomben in den Pazifik warfen. Aber all das juckte die Riesenechse nicht, im Gegenteil. Aufgrund der zahlreichen Atombomben schien Godzilla nur größer und stärker zu werden. Aber statt sich zu rächen blieb der „King“ in den Tiefen des Ozeans - bis plötzlich die Menschen anfingen „Muto“ mit Radioaktivität zu füttern. Eine Kreatur, die in einem Kokon in einer Höhle auf den Philippinen in Ruhe schlief, bis Mienenarbeiter zu stark buddelten und in die gesamte Anlage in die Höhle stürzte. Der Einsturz war natürlich viel zu laut, so dass „Muto“ wach wurde und sich auf den Weg zum nächsten Atomkraftwerk machte. Dort schlief er noch weitere 15 Jahre und ernährte sich von Radioaktivität.

Von nun an beginnt die durchaus realistische Vorstellung, dass Mega-Kreaturen (größer als Dinosaurier) über die Welt herrschen würden. An dieser Stelle möchte in anmerken, dass es auch neben dem - leicht zu erkennenden - männlichen „Muto“ auch eine weibliche Form gibt, die sich über Jahrzehnte im Atommülllager in Nevada, USA aufgehalten hat. Ebenfalls ca. 100 Meter groß, laut, stinkend und verdammt schwer, aber eben unauffindbar. Zumindest schien es sich trotz ihrer Größe sich an die Umgebung der Menschen angepasst zu haben - aber eben nur bis zu dem Moment als Mr. „Muto“ erwachte und die Lust ihn überströmte.

Was dann folgt mag man mit „Trash“ á la Machete oder Snake on the plane vergleichen, aber dem kann man trotz all der Widrigkeiten und Realismus nicht zustimmen. Sicherlich ist die Vorstellung von „Megaechsen“ leicht unvorstellbar, vor allem, dass man diese im 21. Jahrhundert noch nicht entdeckt oder lokalisiert hat. Ebenfalls scheinen auch nur Japaner von der Kreatur zu wissen. Ebenfalls etwas daher gezogen, wenn man bedenkt, woher Godzilla doch eigentlich entstammt.

Im Verlaufe des Films aber kommt es zu einer geballten Ladung Action und einem unvergesslichen Sounderlebnis. Städte werden dem Erdboden gleich gemacht, die Menschen sind machtlos (endlich mal) und niemand außer dem „King“ kann für das Gleichgewicht sorgen. So kommt es wie es kommen muss. Der Fight zwischen Godzilla vs Muto (m und w). Übrigens sollte an dieser Stelle erwähnt werden, dass die Menschen - die Amerikaner - versuchen die drei Kreaturen mit einer Ultra-Mega-Tonnen-Super-Hyper-Bombe zu eliminieren. „Hiroshima war dagegen eine Knallerbse“ lautet es im Film. Ich kann mich zwar nicht daran erinnern, wie es vor 70 Jahren war, aber laut den Aufzeichnungen hat die Bombe es geschafft mehrere 100.000 Menschen zu töten, ganze Landmassen wegzusprengen und auch noch radioaktive Strahlung zu hinterlassen. 70 Jahre später gibt es nun eine noch viel größere und mächtigere Bombe, die im Verlaufe des Films von einer Brücke fällt, von einem Muto fast gefressen wird und wie ein Ping-Pong Ball hin und her getragen wird. Unabhängig davon wird sie mal eben locker mit 4 US-Marines von A nach B getragen (wenn man bedenkt, dass sie gerade mal so mit einem Zug transportiert werden konnte).

Aber kommen wir zum Film an sich und der SPOILERGEFAHR! Etwas schade ist, dass der Film storytechnisch sehr gut beginnt, dann allerdings komplett im Nimmerland versinkt. Das hat einmal damit zu tun, dass Bryan Cranston, alias Heisenberg, Walter White oder einfach Malcom's Dad, früh stirbt und die Macher im Verlaufe dessen keinen richtigen Weg finden was sie dem Zuschauer eigentlich vermitteln wollen. Das ist leider etwas schade, denn obwohl Godzilla keine Neuerfindung ist, hätte man deutlich mehr rausholen können aus der Story und wenn man dafür etwas mehr auf die Tränendrüse drückt und eine bewegende Vater-Sohn-Geschichte erzählt. Was meiner Meinung nach ebenfalls viel zu kurz kam, war Godzilla selbst. Nur eine Mini-Geschichte zur Entstehung, warum er trotz seiner Masse nie gefunden wurde und was war das eigentlich für ein Vieh in der Höhle? Was vom Skelett her ebenfalls Godzilla hätte sein können und wieso brüten da Eier von einem "Muto" aus?

Ende von allem ist, dass es zu einem gigantischen Endkampf kommt, wo der Sieger, die Amerikaner, herausgehen. Die Story schafft es nicht über die 5 Punkte-Grenze, dagegen können Sound und Filmtechnik mit je einer 9 glänzen. Vom Inhalt her kam Godzilla deutlich zu wenig und war den gesamten Film über viel zu lieb zu den Menschen - die ihn immerhin mit Atombomben bombardiert haben. Kurzum: Für Fans ein Muss, für Action-Fans ein sehr unterhaltsamer Fans und für alle anderen lässt sich nur sagen, dass Godzilla 2014 ein gelungenes Remake von den 50er/60er Jahren ist.

Noch zwei Anmerkungen und Anregungen zum Nachdenken: M.U.T.O. steh für Massive Unidentified Terrestrial Organism. Ohne Probleme konnte man im deutschen statt "terrestrisch" (dt.) "terroristisch" verstehen. Zweitens: Eine Bombe, die - wenn auch nur 10-mal - stärker, mächtiger ist als die Hiroshima Bombe, würde ca. 10-15 Meilen vor der Küste San Francisco mit Sicherheit nicht wie eine Knallerbse wie im Film detonieren. Aber das sei auch nur mal so dahingestellt.


Montag, 5. Mai 2014

Das Ende einer Achterbahn-Saison endet mit einem flauen Gefühl

Es sollte der Anfang vom Ende werden, doch nach sieben Spielen kam das Ende früher als erhofft. Als achtes Team im Westen der stärksten Basketballliga der Welt, der NBA, hatten sich die Dallas Mavericks für die Playoffs qualifizieren können. Der Gegner stand schon lange fest, der Vize-Meister der letztjährigen Finals und das beste Team der regulären Saison 2013-14 - die San Antonio Spurs. Die Spurs mit ihrem "Jahrhundert" Coach, so Mavs Trainer Rick Carlisle, und der "Big Three" rund um Tim Duncan, Tony Parker und Manu Ginobili.

Die Experten waren sich einig. 4-0, maximal 4-1 geht die Serie locker für Spurs aus. Wer mochte es ihnen verdenken? Immerhin waren sie eines der offensivstärksten Teams (6. in PPG und 1. in AST) und auch in der Defense belegten sie den 6. Rang, sowie den 12. in Rebounds. Statistisch konnten die Mavericks nur mit ihrer Offense (8. PPG, 6. AST) mithalten. In der Defense (26.) dagegen waren sie das schlechteste Team von allen Playoff Mannschaften. Doch die Mavericks und besonders Vince Carter in Spiel 3 zeigten es allen Kritikern.

Statt vier oder fünf Spiele mussten die Spurs über die volle Länge gehen. Selbst in Spiel 5 gerieten die Spurs nach einer 20-Punkte-Führung noch einmal unter Druck und gaben das Spiel am Ende fast aus der Hand. Dann wäre die Serie in Spiel 6 in Dallas bereits beendet gewesen. Doch hätte, wäre, wenn spielt in den Playoffs nun mal keine Rolle. Dort zählt nur was am Ende auf dem Board steht und wer zu erst das vierte Spiel der Serie gewinnt. Denn wer neutral auf die Serie schaut, der würde sagen, wenn Vinsanity den Dreier in Spiel drei nicht trifft, dann wären die Mavs wirklich mit 1-4 ausgeschieden.



Letztendlich entschied die Realität die spannende Serie. Spiel sieben zeigte deutlich die Schwächen der Mavericks auf und gleichzeitig konnte der Basketballzuschauer das perfekte Zusammenspiel der Spurs bestaunen. Wer von "unfassbaren" oder "unschlagbaren" Spurs redet, der hat zum ersten Mal das Spiel von San Antonio gesehen. Sicherlich machte ein brillanter Tony Parker einen Unterschied aus, aber wer genau hingeschaut, der konnte klar die Handschrift von Coach Gregg Popovich erkennen. Ob es das sofortige Double auf Dirk oder das aufgezwungene Miss-Match für Dirk durch Ginobili war, beides trug seine Duftnote und brachte den Spurs den Erfolg.

Zwar kamen die Mavs nach der Halbzeit von 29 Punkten nochmal auf 14 Punkte ran - doch näher ließen die Spurs Dallas nicht mehr rankommen. Zu abgeklärt, zu sicher und vor allem zu überlegen war das beste Team der regulären Saison in Spiel sieben und damit zogen sie zurecht in die nächste Runde der Playoffs ein. Für Dirk blieb am Ende nichts, außer der Erkenntnis, dass man nächstes Jahr wieder angreifen wird, dann hoffentlich mit einer besseren Defense, aber auch dann ist Dirk wieder ein Jahr älter und vermutlich wieder ein paar Meter langsamer.

Im nächsten Teil: Kurzes Resümee der ersten Playoff-Runde