Ein Klassiker der Filmgeschichte läuft derzeit in den deutschen Kinos über die Leinwand. Der „King of Monsters“ ist zurück und spektakulärer als je zuvor. Egal ob eine Stadt im Süden Japans, Honolulu, Las Vegas oder San Francisco. Keine Stadt am Pazifik ist vor ihm sicher. Dabei meint er es doch gar nicht so böse mit den Menschen. Geschätzte 120 Meter groß, 40 Meter breit und sicherlich kein Leichtgewicht ist Godzilla der im neuen Remake die Menschen vor „Muto“ rettet. Dabei haben die Menschen ihn in den 50er Jahren ordentlich eingeheizt in dem die Regierungen der USA und der damaligen UdSSR zahlreiche Atombomben in den Pazifik warfen. Aber all das juckte die Riesenechse nicht, im Gegenteil. Aufgrund der zahlreichen Atombomben schien Godzilla nur größer und stärker zu werden. Aber statt sich zu rächen blieb der „King“ in den Tiefen des Ozeans - bis plötzlich die Menschen anfingen „Muto“ mit Radioaktivität zu füttern. Eine Kreatur, die in einem Kokon in einer Höhle auf den Philippinen in Ruhe schlief, bis Mienenarbeiter zu stark buddelten und in die gesamte Anlage in die Höhle stürzte. Der Einsturz war natürlich viel zu laut, so dass „Muto“ wach wurde und sich auf den Weg zum nächsten Atomkraftwerk machte. Dort schlief er noch weitere 15 Jahre und ernährte sich von Radioaktivität.

Was dann folgt mag man mit „Trash“ á la Machete oder Snake on the plane vergleichen, aber dem kann man trotz all der Widrigkeiten und Realismus nicht zustimmen. Sicherlich ist die Vorstellung von „Megaechsen“ leicht unvorstellbar, vor allem, dass man diese im 21. Jahrhundert noch nicht entdeckt oder lokalisiert hat. Ebenfalls scheinen auch nur Japaner von der Kreatur zu wissen. Ebenfalls etwas daher gezogen, wenn man bedenkt, woher Godzilla doch eigentlich entstammt.

Aber kommen wir zum Film an sich und der SPOILERGEFAHR! Etwas schade ist, dass der Film storytechnisch sehr gut beginnt, dann allerdings komplett im Nimmerland versinkt. Das hat einmal damit zu tun, dass Bryan Cranston, alias Heisenberg, Walter White oder einfach Malcom's Dad, früh stirbt und die Macher im Verlaufe dessen keinen richtigen Weg finden was sie dem Zuschauer eigentlich vermitteln wollen. Das ist leider etwas schade, denn obwohl Godzilla keine Neuerfindung ist, hätte man deutlich mehr rausholen können aus der Story und wenn man dafür etwas mehr auf die Tränendrüse drückt und eine bewegende Vater-Sohn-Geschichte erzählt. Was meiner Meinung nach ebenfalls viel zu kurz kam, war Godzilla selbst. Nur eine Mini-Geschichte zur Entstehung, warum er trotz seiner Masse nie gefunden wurde und was war das eigentlich für ein Vieh in der Höhle? Was vom Skelett her ebenfalls Godzilla hätte sein können und wieso brüten da Eier von einem "Muto" aus?
Ende von allem ist, dass es zu einem gigantischen Endkampf kommt, wo der Sieger, die Amerikaner, herausgehen. Die Story schafft es nicht über die 5 Punkte-Grenze, dagegen können Sound und Filmtechnik mit je einer 9 glänzen. Vom Inhalt her kam Godzilla deutlich zu wenig und war den gesamten Film über viel zu lieb zu den Menschen - die ihn immerhin mit Atombomben bombardiert haben. Kurzum: Für Fans ein Muss, für Action-Fans ein sehr unterhaltsamer Fans und für alle anderen lässt sich nur sagen, dass Godzilla 2014 ein gelungenes Remake von den 50er/60er Jahren ist.
Noch zwei Anmerkungen und Anregungen zum Nachdenken: M.U.T.O. steh für Massive Unidentified Terrestrial Organism. Ohne Probleme konnte man im deutschen statt "terrestrisch" (dt.) "terroristisch" verstehen. Zweitens: Eine Bombe, die - wenn auch nur 10-mal - stärker, mächtiger ist als die Hiroshima Bombe, würde ca. 10-15 Meilen vor der Küste San Francisco mit Sicherheit nicht wie eine Knallerbse wie im Film detonieren. Aber das sei auch nur mal so dahingestellt.
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